Foto von Mahsa Amini mit der alten iranischen Fahne bei einer Demonstration in Istanbul.  Mahsa Amini starb kurz danach als sie von der Sittenpolizei in Teheran inhaftiert wurde. (2.10.2022)
BULENT KILIC / AFP / picturedesk.com
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Politik

Iran: Menschenrechtsbeirat verurteilt Regime

Folter, Verhaftungen, Verschwinden: Die Welle der Menschenrechtsverletzungen im Iran ebbt nicht ab. Auch in Graz regt sich nun Widerstand, und der Menschenrechtsbeirat der Stadt fordert unter anderem die Abschaffung der Sittenpolizei im Iran.

Seit dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini, deren Haare unter einem Kopftuch hervorragten, gibt es im Iran blutige Auseinandersetzungen – mehr dazu auch in Tod von Iranerin sorgt für Protest (news.ORF.at; 17.9.2022).

„Sitten- und Religionspolizei abschaffen“

Der Menschenrechtsbeirat der Stadt Graz verurteilt die eklatanten Menschenrechtsverletzungen. Dessen Vorsitzende Angelika Vauti fordert in einer Resolution den Iran auf, „die wahllosen Ermordungen, Verfolgungen, und Einkerkerungen von DemonstrantInnen einzustellen, ganz konkret die Abschaffung der Sitten- und Religionspolizei im Iran, aber auch die Aufhebung aller widernatürlichen generellen Verhüllungsgebote aus vermeintlich religiösen Gründen im Iran“.

Der Menschenrechtsbeirat der Stadt Graz reihe sich mit diesen Forderungen ein in weltweite Solidaritätskundgebungen: Man wolle auch hier in Graz Frauen, Mädchen und Männer unterstützen, die mit den Entwicklungen in ihrem Heimatland Iran zu kämpfen haben, so Vauti.

Bahai für Religionsfreiheit

Auch die Bahai-Religionsgemeinde in Graz bekommt immer wieder Informationen von Verfolgten im Iran, erzählt die Ärztin Neshat Quitt, selbst Bahai – Bahai sind im Iran die größte, aber nicht anerkannten religiöse Minderheit: „Neben einer großen Inhaftierungswelle von sich sozial engagierenden Bahai in vielen Teilen des Landes und der Zerstörung ihrer Häuser versucht die islamische Regierung auch über Fake News oder Videos, eine Hasspropaganda gegen die Bahai zu führen“, sagt Quitt.

Die Solidarität in Österreich gegenüber den 300.000 Bahai-Gläubigen sei groß, aber man wünsche sich Religionsfreiheit für alle Menschen: Die Bahai-Schriften sprechen sich für die Gleichstellung der Geschlechter aus, den Einklang von Religion und Wissenschaft bzw. wollen auch extremen Reichtum und extreme Armut zu beseitigen.