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Wirtschaft

Steirische Skigebiete im Energiespar-Modus

Zwei große Skigebietsbetreiber bereiten sich mit einer Palette an Energie-Einsparungsmaßnahmen auf den kommenden Winter vor. Das betrifft unter anderem die Seilbahnen und die Beschneiung. Skifahren wird außerdem noch teurer.

Schon in den zehn vergangenen Jahren seien von den Planai-Hochwurzenbahnen in Schladming 20 Prozent an Energie eingespart worden, sagt Geschäftsführer Georg Bliem im Gespräch mit der Austria Presse Agentur – unter anderem durch ein verbessertes Schneemanagementsystem und neue Seilbahnen. Nun ist man auf der Suche nach weiteren Einsparmöglichkeiten – Bliem hofft dadurch auf weitere fünf Prozent weniger Strom- und Treibstoffverbrauch.

Sparpotenzial bei Beschneiung und Seilbahn

Überlegungen gebe es bereits mehrere, so Bliem. In Frage gestellt wird etwa die Beschneiung im sogenannten Grenztemperaturbereich, weiters will man nicht gleichzeitig beschneien und Seilbahnen in Betrieb haben. Auch die Beleuchtung in der Tiefgarage und im Planai-Stadion werde neu überlegt – ebenso wie die Seilbahngeschwindigkeit: „Wir denken daran, das Tempo zu Mittag oder am frühen Nachmittag von sechs auf 4,5 Meter pro Sekunde zu reduzieren“, sagt Bliem.

Zudem werden Elektrobusse getestet, um Diesel einzusparen, und der Betrieb von nächtlichen Rodelbahnen könnte ebenfalls auf fünf Tage gekürzt werden. Bis 2028 will die Planai-Gruppe zudem rund 15 Prozent des Stromverbrauchs mit eigenen Solaranlagen decken. Weitere fünf sollen im kommenden Jahr gebaut werden.

Riesneralm setzt auf eigenes Wasserkraftwerk

Die Betreiber des Skigebiets Riesneralm im obersteirischen Donnersbachtal geben an, schon seit 2019 auf Energiesparkurs zu sein. Laut Geschäftsführer Erwin Petz seien rund fünf Mio. Euro, unter anderem in ein eigenes Wasserkraftwerk am Donnersbach, investiert worden. Das Kraftwerk produziere rund 6 Mio. Kilowattstunden Strom – selbst brauche man für die drei Sessellifte rund die Hälfte dieses Energieaufkommens, der Rest werde ins Stromnetz eingespeist. Allerdings dürfe man selbst keinen Strom an die Skihütten verkaufen. Das entnommene Wasser des Donnersbaches für das Kraftwerk werde auch für die Beschneiung von Pisten verwendet. Hier werde auch nicht einfach drauflos beschneit, sondern es würden automatische Schneehöhenmessungen durchgeführt.

Tickets mit bis zu 68 Euro deutlich teurer

Von all den Energiesparmaßnahmen sollen die Gäste nichts bemerken – spürbar teurer werden aber die Ticketpreise: Die Tageskarte auf der Planai kostet im kommenden Winter zwischen 58 und 68 Euro, je nachdem wie früh man sie bucht und kauft. Ein Erwachsener, der in der Früh bei Start des Liftbetriebs sein Tagesticket kauft, wird den Angaben zufolge im kommenden Winter 68 Euro bezahlen. Die Preise der Riesneralm werden laut Petz für 2022/23 um 7 Prozent angehoben. Die Tageskarte für Erwachsene kommt dann auf 48 Euro, jene für Kinder auf 24,50 Euro. Eine Sechs-Tages-Karte kostet für Erwachsene 258,50 Euro, für Kinder 129,50 Euro. Auch im Rest Österreichs heben die Skigebiete ihre Preise in dieser Wintersaison an. Skifahren wird empfindlich teurer (News).

Ski-Opening in Schladming ist heuer rund um den 8. Dezember, allerdings ohne großes Konzert im Planai-Stadion, sondern mit kleineren Hüttenkonzerten auf allen vier Bergen der Skischaukel. Saisonstart auf der Riesneralm sei laut Petz schon am 2. Dezember.