Antigenski test
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Coronavirus

Selbsttests bei richtigem Gebrauch sinnvoll

Während die Coronavirus-Zahlen steigen, gibt es derzeit auch „normale“ Erkältungen. Mit einem Antigen-Selbsttest zu Hause kann man zwischen einem klassischen Infekt und einer Coronavirus-Infektionen unterscheiden – doch nur, wenn dieser auch richtig angewendet wird.

Viele Steirerinnen und Steirer sind derzeit erkältet, viele haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Am 23. Oktober will die Bundesregierung daher entscheiden, ob es in bestimmten Bereichen wieder eine FFP2-Maskenpflicht geben soll. Die Rufe danach werden auch in der Steiermark wieder lauter – mehr dazu in Rufe nach Maskenpflicht werden lauter. Auch in den Ordinationen herrscht damit derzeit wieder Hochbetrieb. Allerdings ist es teils schwierig, zwischen einem klassischen Infekt und einer Coronavirus-Infektion zu unterscheiden. Viele greifen deshalb zu Hause zum Selbsttest, um eine Coronavirus-Infektion ausschließen zu können.

Selbsttests unter gewissen Bedingungen sinnvoll

Als Kontrolle bei Symptomen seien die Antigen-Selbsttests auch sinnvoll, bestätigt der Mediziner Klaus Vander, Leiter des Instituts für Hygiene am LKH Graz. Die Selbsttests würden aber nur bei hoher Viruslast anschlagen, so Vander. Das bestätigt auch Michael Stelzl, Geschäftsführer des Instituts für Lebensmittelsicherheit und Hygiene (Hygienicum Graz), das unter anderem auch auf Coronavirustests spezialisiert ist: „Personen, die gerade eine ansteigende Infektion haben, die noch schwer nachweisbar ist, die wird man im PCR-Test zuverlässig nachweisen können, im Antigenschnelltest kann es hier zu negativen Ergebnissen kommen. Hochansteckende Personen werden aber relativ zuverlässig in beiden Systemen nachgewiesen.“

Richtige Abnahme entscheidend

Wichtig beim Selbsttest zu Hause ist laut Michael Stelzl die richtige Abnahme. Hier gibt es je nach Symptomen eine gute Faustregel: „Dort, wo ich spüre, dass die Infektion drinnen sitzt, dort sollte ich die Abnahme machen. Wenn ich eine Belastung in der Nase habe, dann empfiehlt es sich, den Test aus der Nase zu nehmen. Wenn ich Halskratzen habe, ist es besser, den Test über den Mund abzunehmen und den auch über mehrere Sekunden intensiv abzunehmen.“

„Positive machen schon 20-50 Prozent aus“

Die Testbereitschaft selbst hatte im Sommer saisonbedingt extrem nachgelassen, steigt jetzt aber auch, was die PCR-Tests in den Apotheken betrifft, langsam wieder an, weil die Infektionen mit der Omikron-Variante in die Höhe schnellen, bestätigt Gerhard Kobinger, Präsident der Apothekerkammer Steiermark: „Wir sind derzeit ungefähr bei einem Viertel der Tests von Februar/März und gleichzeitig beim Vierfachen von Juli/August, also sind wir mittendrin. Wir sehen schon, dass die Positivrate zwischen 20 und mittlerweile sogar schon 50 Prozent liegt.“

Ablaufdatum bei Schnelltests überprüfen

Derzeit wird allerdings darüber diskutiert, ob die Antigen-Selbsttests auch bei Omikron Varianten anschlagen – mehr dazu in Schnelltests erkennen Omikron oft nicht (Science). Vander kann eine verminderte Treffsicherheit nicht bestätigen, dazu seien derzeit noch zu wenig Daten gesammelt worden.

Wer Coronavirus-Selbsttests schon länger zuhause hat, sollte auf das Ablaufdatum achten, denn wenn dieses überschritten ist, sollten die Tests auch entsorgt werden, raten die Experten Michael Stelzl und Gerhard Kobinger.