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Gerald Lehner
Gerald Lehner
Wirtschaft

Luftfahrtbranche kämpft mit Lieferengpässen

Die heimische Mobilitätsindustrie kämpft mit Lieferproblemen. Die Gründe sind etwa der Krieg in der Ukraine oder auch Probleme an Produktionsstandorten in China durch das Coronavirus. Das führt vor allem für die Luftfahrtindustrie zu Problemen.

Neben den oft fehlenden Elektronikteilen und Microchips aus China macht den Unternehmen der Ausfall von Rohstoffen aus Russland zu schaffen: So kam vor den Sanktionen etwa das Leichtbaumetall Titan zu großen Teilen aus Russland – ein Werkstoff, der vor allem in der Flugzeugindustrie extrem stark nachgefragt ist.

Situation besonders herausfordernd

Neben höheren Preisen führt das auch zu Lieferschwierigkeiten, sagt André Kelting, Geschäftsleiter bei Airbus: „Ich würde die Situation in der Lieferkette Luftfahrt als sehr angespannt bezeichnen. Der Markt an Rohmaterialien – Titan ist hier sicher ein Beispiel – ist gerade sehr herausfordernd, aber auch andere Teile, wie elektronische Bauteile, ein sehr schwieriges Feld, wo es ein hohes Maß an Überwachung notwendig macht, um hier auch die Bedarfe für die Produktion zu sichern.“

Kettenreaktion bei Bestellungen und Produktionen

Auch viele steirische Unternehmen sind Zulieferer für die Luftfahrtbranche, in der die Flugzeugbestellungen gerade wieder angelaufen seien. Beim weststeirischen Sonder-Werkzeugspezialisten TCM spürt man die Lieferkettenproblematik tagtäglich, so Firmengründer Manfred Kainz: „Ja, natürlich spüren wir das, denn unsere Kunden haben große Probleme. Wenn diese die Rohstoffe nicht bekommen, oder auch wenn im fertigen Auto, im fertigen Flugzeug, im fertigen Zug, Elektronikkomponenten nicht hergestellt werden können und es dadurch zu Verzögerungen kommt, ist das für uns ein großes Problem.“

Kurzarbeit bei Magna

Da das nötige Material zur Verarbeitung fehlt, musste zuletzt etwa Magna für rund 3.000 Mitarbeiter Kurzarbeit beantragen, um etwaige Lieferlücken überbrücken zu können – das war auch beim Kongress des steirischen Mobilitätsclusters am Red Bull-Ring am Mittwoch großes Thema.

Erfüllung von Kundenwünschen ist schwierig

Richard Jonach, Verkaufsleiter beim Sondermaschinenbauer Rosendahl Nextrom, sagt: „Da ist die große Herausforderung in der Planbarkeit der Materialverfügbarkeiten gelegen, und das beginnt bei intelligenten Elektronikbauteilen bis hin zu kleinen mechanischen Bauteilen. Und in dieser Zeit Kundenwünsche erfüllen zu können, ist die große Herausforderung.“ Die meisten Experten sind sich außerdem einig: Eine Entspannung ist hier frühestens Ende nächsten Jahres in Sicht.