Chronik

Cyber-Trading-Betrug: Über 100.000 Euro Schaden

In St. Gallen im Bezirk Liezen ist ein Ehepaar Opfer von Betrügern geworden: Das Paar wurde durch vermeintlich lukrative Investitionsgeschäfte in die Falle gelockt. Der Schaden beträgt über 100.000 Euro.

Die beiden 58-Jährigen tätigten laut Polizei über diverse „Trading Plattformen“ im Internet unterschiedliche Geldinvestitionen: Im Glauben, hier in ein lukratives Geschäft zu investieren, überwiesen sie mehrfach Geldbeträge auf niederländische, schweizerische sowie belgische Kontonummern.

Anfang September wurde die Frau jedoch misstrauisch, weil sie bei einer neuerlichen beabsichtigten Investition bereits durch eigene Recherchen auf den möglichen Betrugsverdacht hingewiesen wurde.

Geld teilweise zurückgeholt

Während des gesamten Investitionszeitraumes konnte teilweise Bargeld auch wieder zurückgeholt werden – der endgültige Schaden beträgt laut Polizei dennoch mehr als 100.000 Euro.

Konzernähnliche Struktur

Bei den sogenannten „Cyber-Trading-Frauds“ werden potenzielle Anleger im Internet zu Geldzahlungen für vermeintlich lukrative Investitionsgeschäfte verleitet. Angeworben werden die Opfer über Internet-Werbeanzeigen, soziale Netzwerke, Anrufe aus eigens geschaffenen Callcentern oder Massenmails.

Die Tätergruppen arbeiten dem Bundeskriminalamt zufolge mit unzähligen Tarn- und Scheinfirmen in einer konzernähnlichen Struktur. Aufgaben wie Marketing, Callcenter-Betrieb, Softwareentwicklung und Geldwäscherei werden unabhängig voneinander arbeitsteilig unter einer Führung erledigt. Die Plattformen sind sehr professionell gestaltet und täuschen anfangs hohe Gewinne vor, um die Opfer zu weiteren Zahlungen zu verleiten.

„Das schnelle Geld gibt es auch im Internet nicht“

Die Polizei weist darauf hin, dass es „das schnelle Geld und hohe Gewinnchancen auch im Internet nicht gibt“. Wenn einem etwas „zu schön, um wahr zu sein“ erscheine, sei es höchstwahrscheinlich Betrug. Die Exekutive empfiehlt Recherche im Internet, ob es Warnungen oder Beschwerden zu diesen Plattformen oder Gesellschaften gibt, zum Beispiel Watchlists im Internet, Suchmaschinen-Ergebnisseiten, auch auf der Homepage der Finanzmarktaufsichtsbehörde kann man nachsehen, ob es Warnhinweise gibt.

Auf alle Fälle anzeigen

Man registriere schon seit Jahren immer wieder einzelne Fälle, zumeist gehe es um hohe Summen, das gehe oft fast an die Existenz der Opfer. Zu einer Anzeige wird in jedem Fall geraten, man brauche sich nicht zu schämen – Mitarbeit könne für Ermittlungen hilfreich sein. Man melde die Fälle dann auch an Europol, teilte die Polizei mit.