Chronik

In Mürz gestürzt: Lehrling in Lebensgefahr

Bei Arbeiten im Bereich eines Wasserkraftwerks in Kindberg im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag ist am Freitag ein Lehrling rund zwei Meter tief in die Mürz gestürzt. Der 15-Jährige schwebt in Lebensgefahr.

Laut Polizei war der 15-jährige Lehrling eines Stahl- und Fahrzeugbaubetriebes mit Instandhaltungsarbeiten an einem Kleinwasserkraftwerk in Kindberg beschäftigt.

Um im Bereich der Wehranlage Schrauben für den geplanten Austausch einer Gummidichtung zu lockern, lag der Obersteirer auf einer Gummimatte auf der unteren Seite des Staudamms in etwa zwei Metern Höhe. Seine beiden Arbeitskollegen – 43 und 60 Jahre alt – befanden sich zu diesem Zeitpunkt auf der anderen Seite der Wehranlage und hatten keinen unmittelbaren Sichtkontakt zu dem 15-Jährigen – es bestand jedoch laut Polizei ein regelmäßiger Kontakt in Form von Zurufen.

Kollege begann sofort mit Reanimation

Als dieser Kontakt plötzlich abbrach, hielten die Arbeiter Nachschau und fanden dabei den 15-Jährigen bewusstlos in der Mürz treibend. Während der 43-Jährige sofort ins eiskalte Wasser sprang, alarmierte der 60-Jährige umgehend die Rettungskräfte. Unter größter Kraftanstrengung gelang es dem 43-Jährigen, den regungslosen 15-Jährigen zu einer Schotterbank im Wasser zu ziehen und begann dort mit Erste-Hilfe-Maßnahmen und der Reanimation.

Zwei Polizistinnen, ein Arzt sowie ein Mitarbeiter der Wehranlage kamen dem 43-Jährigen kurz darauf im Fluss zur Hilfe – gemeinsam konnten sie den Jugendlichen letztlich mit Hilfe einer Leiter aus dem Wasser retten. 19 Einsatzkräfte der alarmierten Feuerwehr Kindberg-Stadt brachten den 15-Jährigen schließlich über die steile Böschung zum Rettungsfahrzeug.

Zustand kritisch – Ermittlungen laufen

Der Lehrling wurde nach medizinischer Erstversorgung ins LKH Hochsteiermark nach Leoben gebracht, wo er nun intensivmedizinisch betreut wird – letzten Informationen der Polizei zufolge ist sein Gesundheitszustand kritisch.

Warum der 15-Jährige ins Wasser stürzte, ist noch unklar, die Polizei ermittelt; auch das Arbeitsinspektorat nahm die Erhebungen auf.