Defibrillator beim Rot-Kreuz-Parkplatz
ORF.at/Georg Hummer
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Chronik

Tag der Wiederbelebung: Jeder kann Leben retten!

Zum weltweiten Tag der Wiederbelebung am 16. Oktober wird auch in der Steiermark darauf hingewiesen, wie wichtig das Eingreifen von Ersthelfern in Notfällen ist – je schneller sie reagieren, desto größer sind die Überlebenschancen.

Wie Sie im Ernstfall helfen können, erfahren Sie hier!

In der Steiermark erleiden jährlich mehr als 1.000 Menschen einen Herzstillstand, nur rund zehn Prozent der Betroffenen überleben. Je schneller Ersthelfer reagieren, desto besser sind die Überlebenschancen: "Der plötzliche Herzstillstand passiert sehr häufig im Beisein von engen Angehörigen. Hier schnell mit den einfachen Wiederbelebungsmaßnahmen zu beginnen, kann entscheidend sein“, sagt Gerhard Prause, langjährig erfahrener Notfallmediziner der Med-Uni Graz.

Überlebende berichten

Besonders eindrücklich zeigt dies der Fall eines Überlebenden, der seine Geschichte offen erzählt: In einem Videointerview beschreibt der Familienvater aus der Weststeiermark seine Erfahrungen eines plötzlichen Herzstillstandes, den er unerwartet zuhause erlitt. Nach diesem Erlebnis ist für ihn klar: Es kann jederzeit passieren und jeden bzw. jede treffen.

Dank den unmittelbaren Wiederbelebungsmaßnahmen seiner Familienangehörigen kann er seine Botschaft weitergeben und an die Bevölkerung appellieren: „Bitte nicht wegschauen, helft einfach“.

Wenn es nun doch passiert: Was ist zu tun?

Ein Herzstillstand liegt vor, wenn eine Person nicht reagiert und keine normale Atmung hat. Feststellen kann man dies, indem man versucht, die Person durch Schütteln aufzuwecken und das Ohr über Mund und Nase der Person hält – auf diese Weise kann man hören und fühlen, ob die Person atmet; zusätzlich kann man sehen, ob sich der Brustkorb mit der Atmung hebt und senkt.

Reagiert die Person nicht und hat keine normale Atmung, dann gilt es die folgenden Schritte durchzuführen:

  • Rufen: Rufen Sie den Notruf 144
  • Drücken: Drücken Sie kräftig und schnell in die Mitte des Brustkorbs: etwa 100 mal pro Minute.
  • Schocken: Falls ein Defibrillator vorhanden ist, schalten Sie diesen ein und befolgen Sie die Anweisungen. Allein in Graz gibt es mittlerweile fast 300 Defibrillatoren. Um sie rasch zu finden, hat die Stadt Graz auch eine App erstellt, die alle wichtigen Informationen anzeigt. Zudem sind auch alle Streifenwagen der Polizei mit diesen Geräten ausgerüstet.

Wiederbelebungspuppen zum Ausleihen

Jeder kann einen großen Beitrag leisten, indem man die Fertigkeit Wiederbelebung in der eigenen Familie und im unmittelbaren sozialen Umfeld anspricht – denn für den Fall der Fälle sollte man gerüstet sein.

Die Med-Uni Graz verweist in diesem Zusammenhang auch auf das Selbsttrainingsangebot der Arbeitsgemeinschaft für Notfallmedizin (AGN) unter der fachlichen Leitung von Simon Orlob: So sind in allen Grazer Stadtbibliotheken Wiederbelebungspuppen mit Übungsanleitung verfügbar – auf diese Weise können interessierte Personen selbstständig Wiederbelebung lernen oder diese Fertigkeit auch in ihren Familien und im engen sozialen Umfeld verbreiten.