Wer eine Physiotherapie macht, wartet derzeit bis zu drei Monate auf die Rückerstattung der Kosten von der Krankenkasse. Ein Angebot auf Krankenschein sei daher umso wichtiger, heißt es von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) – allerdings sei das Interesse der Physiotherapeuten an Kassenstellen noch verhalten.
Geringes wirtschaftliches Risiko für Anfänger
Constanze Schlegl von Physio Austria sagt, eine Kassenstelle könne gerade für junge Therapeuten Vorteile bringen: „Es ist ein geringeres wirtschaftliches Risiko, man hat eine garantierte Auslastung. Man bekommt einen Teil des Gehalts im Vorfeld, und das wird dann mit der Quartalsabrechnung gegengerechnet. Man kann auch eine Vertragsstelle teilen. Es können zwei Personen auf einem Vertrag tätig sein, das sind aus meiner Sicht die großen Vorteile.“
ÖGK wünscht sich mehr Interesse der Therapeuten
Im Rahmen von Veranstaltungen und auch per Newsletter werde derzeit auf die Möglichkeit von Kassenstellen aufmerksam gemacht. Gerade im ländlichen Bereich brauche es aber mehr, etwa Gespräche mit Gemeinden, meint Schlegl.
Auch bei der ÖGK wünscht man sich mehr Interesse, sagt Obmann Josef Harb: „Die ausfinanzierten Kapazitäten müssen mittelfristig den Versicherten auf Krankenscheinbasis zur Verfügung stehen, und wenn das nicht mit Einzelkassenstellen gelingt, werden wir die Kapazitäten bei bestehenden Vertragspartnern auf Basis von Instituten erweitern oder neue Institute unter Vertrag nehmen. Unser Ziel ist, die Versorgung, so wie sie finanziert ist, auch wirklich zur Verfügung zu stellen.“ Im Jahr 2023 wolle man die Situation mit der ÖGK evaluieren, kündigt dazu Physio Austria an.