Chronik

Wieder Anlagenbetrug mit Kryptowährung

In Mautern im Bezirk Leoben ist ein 76-Jähriger Opfer von Internetbetrügern geworden. Der Schaden beträgt mehrere zehntausend Euro, bei der Vorgangsweise dürfte es sich einmal mehr um einen sogenannten „Cyber-Trading-Fraud“ handeln.

Der Obersteirer überwies zwischen Juni und September nach Telefonaten und E-Mail-Schriftverkehr hinsichtlich ertragreicher Investmentmöglichkeiten mit Kryptowährungen Geld auf verschiedenste europäische Konten sowie Tradingplattformen.

Der 76-Jährige wurde dabei von den angeblichen Mitarbeitern der Tradingplattformen immer wieder zu neuen Überweisungen gedrängt – als dann aber die erste Auszahlung erfolgen sollte, wurde der Kontakt abgebrochen. Die Schadenshöhe liegt im hohen fünfstelligen Bereich.

Konzernähnliche Struktur

Bei der Vorgehensweise dürfte es sich um einen „Cyber Trading Fraud“ handeln. Dabei werden potenzielle Anleger im Internet zu Geldzahlungen für vermeintlich lukrative Investitionsgeschäfte verleitet. Angeworben werden die Opfer über Internet-Werbeanzeigen, soziale Netzwerke, Anrufe aus eigens geschaffenen Callcentern oder Massenmails.

Die Tätergruppen arbeiten dem Bundeskriminalamt zufolge mit unzähligen Tarn- und Scheinfirmen in einer konzernähnlichen Struktur. Aufgaben wie Marketing, Callcenter-Betrieb, Softwareentwicklung und Geldwäscherei werden unabhängig voneinander arbeitsteilig unter einer Führung erledigt. Die Plattformen sind sehr professionell gestaltet und täuschen anfangs hohe Gewinne vor, um die Opfer zu weiteren Zahlungen zu verleiten.

„Das schnelle Geld gibt es auch im Internet nicht“

Die Polizei weist darauf hin, dass es „das schnelle Geld und hohe Gewinnchancen auch im Internet nicht gibt“. Wenn einem etwas „zu schön, um wahr zu sein“ erscheine, sei es höchstwahrscheinlich Betrug. Die Exekutive empfiehlt Recherche im Internet, ob es Warnungen oder Beschwerden zu diesen Plattformen oder Gesellschaften gibt, zum Beispiel Watchlists im Internet, Suchmaschinen-Ergebnisseiten, auch auf der Homepage der Finanzmarktaufsichtsbehörde kann man nachsehen, ob es Warnhinweise gibt.

Auf alle Fälle anzeigen

Man registriere schon seit Jahren immer wieder einzelne Fälle, zumeist gehe es um hohe Summen, das gehe oft fast an die Existenz der Opfer. Zu einer Anzeige wird in jedem Fall geraten, man brauche sich nicht zu schämen – Mitarbeit könne für Ermittlungen hilfreich sein. Man melde die Fälle dann auch an Europol, teilte die Polizei mit.