Der Bereich rund um die Merkur-Arena in Graz-Liebenau wurde von Mittag bis Mitternacht zum Sicherheitsbereich erklärt – die Polizei hofft aber, diese Vorsichtsmaßnahme nicht ausschöpfen zu müssen, sagt Sprecher Markus Lamb: „Es ist eine Möglichkeit, Gewalt im Bereich von Sportgroßveranstaltungen zu verhindern. Dem zu Grunde liegt jeweils eine Gefährdungseinschätzung. Und dieser Bereich ermöglicht der Polizei eine Handhabe gegen Gewalttäter, wenn sie gefährliche Angriffe setzen.“
GAK – Sturm
Das erste Grazer Fußball-Derby seit 15 Jahren in der Merkur-Arena wird um 18.00 Uhr angepfiffen. ORF 1 überträgt ebenso live wie steiermark.ORF.at, und auch mit Radio Steiermark versäumen Sie nichts!
Dieser Sicherheitsbereich umfasst das Gebiet innerhalb der folgenden Straßenzüge: Conrad-von-Hötzendorf-Straße Nr. 151 – Evangelimanngasse – Harmsdorfgasse – Weinholdstraße – Dr.-Lister-Gasse – Lortzinggasse bis zur Kreuzung mit der Liebenauer Hauptstraße – Raiffeisenstraße Nr. 176 – Kreuzung Lisztgasse – Kollwitzgasse – Eduard-Keil-Gasse – Kasernstraße bis zur Kreuzung mit der Senefeldergasse – Raiffeisenstraße Nr. 61 – Conrad-von-Hötzendorf-Straße Nr. 151.
Bis zu 1.000 Euro Strafe
Bereits einschlägig amtsbekannte Hooligans dürfen von vornherein nicht in die Sicherheitszone, Randalierer können aus dem Sicherheitsbereich weggewiesen werden – ihnen drohen bis zu 1.000 Euro Geldstrafe oder vier Wochen Freiheitsstrafe.
Großes Polizeiaufgebot aus mehreren Bundesländern
Die Exekutive selbst wird mit einem Großaufgebot rund um das Stadion vertreten sein, erklärt Lamb: „Wir greifen auf Einsatzeinheiten mehrerer Bundesländer zurück. Das ist den Erfahrungen aus der Vergangenheit geschuldet. Hier möchte man gut und auch personell sicher aufgestellt sein, um die Fanströme demensprechend lenken zu können und bestmöglich für Sicherheit zu sorgen.“
Provokationen gab es bereits im Vorfeld des Spiels: Neben zahlreichen Postings auf diversen Social-Media-Kanälen sorgte vor allem ein von einer Autobahnbrücke hängendes, rot bemaltes Schwein für Aufsehen und Empörung – mehr dazu in Provokation vor Grazer Stadtderby.
Nicht nur wegen dieser Aktionen spricht sich die Polizei lautstark für ein respektvolles Miteinander aus: „Als Polizei haben wir unsere Hausaufgaben im Vorfeld bestmöglich erledigt und sind gut aufgestellt für das kommende Derby in Graz. Wenn erforderlich, können wir mit der notwendigen Konsequenz durchgreifen. Nun liegt es an jedem einzelnen Fußballfan selbst, dieses Stadtderby zu einem emotionalen, aber friedvollen Fußballfest für die Familien in unserer Stadt zu machen“, sagt Einsatzleiter Willibald Gutschi.
Ex-Clubchefs zum Grazer Cup-Derby
Am Mittwoch findet das Grazer Cupderby zwischen GAK und Sturm statt, wo die beiden steirischen Teams das erste Mal seit 2007 wieder aufeinander treffen. Zweitligist GAK hofft auf eine Sensation. Favorit ist aber Sturm, der aktuell Zweite der Bundesliga. Es soll ein friedliches Fußballfest werden, mit dennoch vielen Emotionen.
Dabei werden auch die beiden Vereine sowie deren Fanclubs in die Pflicht bzw. beim Wort genommen: „Beide Vereine haben uns, trotz sportlicher Rivalitäten, ihr Bestreben und ihre Bemühungen für ein faires Miteinander zugesichert. Wir gehen davon aus, dass dies nicht nur leere Worthülsen sind und beide Clubs ihre jeweiligen Leitbilder und Grundsätze – wie Respekt und Würde – in unserer gemeinsamen Stadt auch tatsächlich leben und in die Tat umsetzen.“
Anreise per Öffis empfohlen
Die Polizei geht davon aus, dass die meisten Derby-Fans aus Graz kommen werden: „Mitunter gibt es natürlich auch Anreisende von außerhalb – hier ist der Verkehr ein großes Thema. Der öffentliche Verkehr soll aber weitgehend frei zugänglich bleiben“, sagt Polizeisprecher Lamb.
Beide Clubs rufen ab 14.00 Uhr zu Fanmärschen auf. Daher werden ab dann unter anderem die Conrad-von-Hötzendorf-Straße und die Münzgrabenstraße gesperrt sein – diese Sperren sollen laut Polizei aber anlassbedingt und lediglich so kurz wie möglich andauern – dennoch ist mit Verkehrsbeeinträchtigungen zu rechnen.
„Was den Pkw-Verkehr betrifft, ist es natürlich eine Herausforderung hinsichtlich Parkplätze, etc. Hier ersuchen wir, wenn es nicht unbedingt notwendig ist, auf das Fahrzeug zu verzichten. Für alle Anreisenden, die mit dem Pkw über die Autobahn kommen, macht es Sinn, schon beim Murpark abzufahren, um eine Verkehrsentlastung zu erreichen“, erklärt Lamb.