Dietrich Mateschitz
APA/Erwin Scheriau
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Bestürzung nach Tod von Didi Mateschitz

Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Sport zeigen sich bestürzt vom Tod des Red Bull-Gründers Dietrich Mateschitz. Die Steiermark verliere „einen ihrer größten Söhne“, dessen Leistungen „unvergessen“ bleiben, heißt es etwa seitens der steirischen Landesspitze.

Dietrich Mateschitz wurde am 20. Mai 1944 in Sankt Marein im Mürztal geboren und blieb auch danach immer mit seiner Heimat verbunden. 2014 bekam er daher auch die höchste Auszeichnung des Landes Steiermark, den Ehrenring, verliehen. Entsprechend groß ist in der Steiermark die Betroffenheit, dass der gebürtige Steirer und Selfmade-Milliardär im 79. Lebensjahr einem schweren Krebsleiden erlegen ist – mehr dazu in Dietrich Mateschitz ist tot.

Leistungen „für immer unvergessen“

Nicht nur die österreichische Politik, Sportwelt und Wirtschaft drückt der Familie großes Beileid aus und würdigt sein Schaffen – mehr dazu in Große Trauer um Dietrich Mateschitz (news.ORF.at). Auch was Dietrich Mateschitz für die Steiermark geleistet habe, werde „für immer unvergessen“ bleiben, teilte Landeshauptmann Christopher Drexler in einer Aussendung mit: „Die Steiermark verliert einen ihrer größten Söhne, der international höchst erfolgreich und trotzdem bis zuletzt seiner Heimat immer treu verbunden war.“

Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (SPÖ) verweist vor allem auf die Mateschitz-Projekte in der Region Murtal, für die man für immer dankbar sein werde: "Mit der Wiederbelebung der Rennstrecke in Spielberg hat er es geschafft, abertausende Motorsportfans in die Steiermark zu lotsen. Dietrich Mateschitz hat aber auch darüber hinaus viel Geld in Projekte in der Region Murtal investiert und nicht nur damit vieles geschaffen, was weit über seinen Tod hinaus bleiben wird.“

Fotostrecke mit 13 Bildern

Dietrich Mateschitz im Jahr 2001
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Dietrich Mateschitz im Jahr 2001
Heinz Kinigadner, Hannes Kinigadner, Reinhard Schütter (Besitzer Schafalm), Dietrich Mateschitz und Heinz Schütter (Besitzer Schafalm) während einer Veranstaltung 2012 zu Gunsten von „Wings for Life“ auf der Schafalm in Schladming.
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Mateschitz galt als Gönner und war Mitbegründer der Stiftung „Wings for Life“, die Querschnittslähmung heilbar machen will. Das Bild zeigt ihn mit Heinz Kinigadner, Hannes Kinigadner, Reinhard und Heinz Schütter während einer Veranstaltung 2012 zu Gunsten von „Wings for Life“ auf der Schafalm in Schladming.
Dietrich Mateschitz
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Der eigentlich eher öffentlichkeitsscheue Dietrich Mateschitz beim Autogrammeschreiben.
Dietrich Mateschitz und Zuschauer im August 2019 bei der MotoGP am Red Bull Ring in Spielberg.
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Ab und an begab er sich aber doch in die Menge – wie etwa hier im August 2019 bei der MotoGP am Red Bull Ring in Spielberg.
Die damalige Landeshauptfrau Waltraud Klasnic (ÖVP) und Dietrich Mateschitz 2005 bei der Airpower in Zeltweg.
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Der Name und die Person Mateschitz waren eng mit der Steiermark verbunden: Er besaß hier zahlreiche Wirts- und Gutshäuser, erwarb Schlösser, Hotels und eine Brauerei – und ließ sie liebevoll renovieren. Das Bild zeigt ihn mit der damaligen Landeshauptfrau Waltraud Klasnic (ÖVP) 2005 bei der Flugshow Airpower, die er bis zuletzt mitveranstaltete.
Dietrich Mateschitz und Alain Prost
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Und er brachte die Formel 1 zurück ins obere Murtal – hier begrüßt Mateschitz den ehemaligen Formel 1-Weltmeister Alain Prost.
„Danke Didi Mateschitz “ steht auf verpackten Strohballen in der Nähe des Red Bull Ring, als 2014 die Formel 1 nach Österreich zurückkehrte.
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Die Rückkehr der Formel 1 wurde ihm in der Region auch sehr gedankt: „Herzlichen Dank an Didi Mateschitz “ steht auf verpackten Strohballen in der Nähe des Red Bull-Rings, als 2014 die Formel 1 wieder in Österreich gastierte.
Dietrich Mateschitz 2017 nach dem Formel 1-GP von Österreich am Red Bull Ring in Spielberg.
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Dietrich Mateschitz 2017 nach dem Formel 1-GP von Österreich am Red Bull Ring in Spielberg.
Der Teamchef von Red BullRacing, Christian Horner, und Teambesitzer Dietrich Mateschitz im Jahr 2011.
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Der Teamchef von Red Bull-Racing, Christian Horner, und Teambesitzer Dietrich Mateschitz im Jahr 2011.
Dietrich Mateschitz mit seiner Lebensgefährtin während des Champions-League-Qualifikationsspieles zwischen Red Bull Salzburg und FK Liepaja im Juli 2016 in Salzburg.
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Neben der Formel 1 rückte aber auch der Fußball immer mehr ins Interesse: Das Bild zeigt Dietrich Mateschitz mit seiner Lebensgefährtin während des Champions-League-Qualifikationsspieles zwischen Red Bull Salzburg und FK Liepaja im Juli 2016 in Salzburg.
Begegnung in Fußball-Bundesliga 2005: Franz Beckenbauer und Dietrich Mateschitz.
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Begegnung in Fußball-Bundesliga 2005: Franz Beckenbauer und Dietrich Mateschitz.
Dietrich Mateschitz und sein Sohn
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Dietrich Mateschitz und sein Sohn Mark – sein möglicher Nachfolger im Red Bull-Firmenreich.
Dietrich Mateschitz
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Dietrich Mateschitz wurde 78 Jahre alt.

Dem steirischen FPÖ-Chef Mario Kunasek zufolge sei Mateschitz „für viele ein Vorbild, nicht nur in wirtschaftlichen Belangen, sondern vor allem darin, seiner Heimat, der Steiermark, stets treu und eng verbunden zu bleiben.“ Laut NEOS-Klubobmann Niko Swatek verliere die Steiermark „eines ihrer bekanntesten Gesichter“. Mateschitz habe mit „wirtschaftlichen, sportlichen und sozialen Engagement nicht nur die Steiermark, sondern auch eine ganze Generation“ geprägt.

Heimatgemeinde verliert „guten Freund“

Besonders groß ist die Betroffenheit in der Heimatgemeinde von Mateschitz: „Ganz St. Marein trauert, wie wohl wir um seine Gesundheit Bescheid wussten. Didi Mateschitz ist in St.Marein aufgewachsen, er hat hier seine Kindheit und Jugend verbracht und wir haben immer wieder in allen Lagen über seine Tätigkeiten erfahren und mitfreuen dürften. Wir wissen, dass wir auch einen außerordentlichen Geschäftsmann verlieren, einen guten Freund, einen lieben Vater“, meinte der Bürgermeister von St. Marein im Mürztal Günther Ofner (ÖVP).

Reaktionen aus der Bevölkerung

Der Tod von Mateschitz macht auch die Bevölkerung im Murtal bestürzt.

„Großartiger Unternehmer und Mensch“

Stellvertretend für die steirische Wirtschaft honorierten auch Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk und Direktor Karl-Heinz Dernoscheg die Leistungen von Mateschitz für seine Heimat: „Seine Leistungen und Verdienste als Unternehmer, aber auch für die Menschen hier in unserer Heimat können gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Mit Dietrich Mateschitz verlieren wir einen großartigen Menschen, der die Grenzen des Machbaren immer wieder – im positiven Sinn – neu gesetzt hat. Seine Leidenschaft für den Sport, aber auch seine Wertschätzung und Unterstützung für handwerkliche Skills waren einzigartig.“

„Mäzen“ der Region Murtal

Im Murtal wird vor allem betont, welche große Bedeutung das Wirken von Dietrich Mateschitz für die ganze Region hatte. Der Vizebürgermeister von Spielberg, Andreas Themel (SPÖ), sagt: „Wir haben Dietrich Mateschitz als Gönner für die ganze Region erlebt. Er hat nicht nur das Projekt Spielberg ins Leben gerufen, den Ring platziert, er hat auch in der ganzen Region als Wohltäter gewirkt und das ist natürlich jetzt ein großer Verlust.“

Sein Wirken lebt in der Region aber weiter, betont Michael Ranzmaier-Hausleitner, der Vorsitzende des Tourismusverbandes Murtal: "Red Bull Ring und Spielberg sind dank Dietrich Mateschitz zu einer Marke geworden, dafür sind wir sehr dankbar. Er hat uns im Tourismus unzählige Bausteine zur Verfügung gestellt, mit deren Hilfe, wir auch in Zukunft uns stark positionieren können. Wir werden uns auch weiterhin in Gedenken und mit dem Spirit, den uns Herr Mateschitz hinterlassen hat, für die Region einsetzen.“

Max Verstappen während des Qualifyings am Red Bull-Ring in Spielberg.
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Auch andere touristische Projekte, wie der Kauf der Therme Aqualux, würden belegen, welche Bedeutung, Mateschitz der Region gegeben habe. Dietrich Mateschitz sei aber nicht nur ein „wichtiger Unterstützer und Mäzen“ der Region gewesen: "Er war vor allem ein außergewöhnlicher Mensch, der bodenständig geblieben war und mit dem man auch auf Augenhöhe reden konnte. Dafür bedanken wir uns ganz besonders“ ergänzt die Geschäftsführerin des Tourismusverbandes, Manuela Machner.

Formel-1-Grand-Prix im Zeichen von Mateschitz

Die ersten Reaktionen auf die Todesnachricht kamen vor allem aus der Sportwelt, besonders aus der Formel 1. Schließlich wird an diesem Wochenende in Austin der Grand Prix der USA gefahren. „Was er erreicht hat und was er für so viele Menschen auf der ganzen Welt in verschiedenen Sportarten getan hat, ist unübertroffen“, sagte etwa Christian Horner, der Teamchef des Mateschitz-Teams Red Bull. Betroffen zeigt sich Red Bull Motorsportchef Helmut Marko: „Wir wussten, dass es nicht gut um Herrn Mateschitz stand, aber wenn es wirklich eintrifft, ist der Schock umso größer, umso unfassbarer.“ Mehr Reaktionen aus dem Sport auch in Sportwelt zollt Mateschitz Respekt (sport.ORF.at).

Weltmeister Max Verstappen fuhr unmittelbar nach der Todesnachricht von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz auf Rang drei und geht damit neben Sainz aus der ersten Reihe ins Rennen am Sonntag – mehr dazu in Sainz sichert sich Pole-Position in Austin (sport.ORF.at).