Eine Person stellt die Temperatur an einem Radiator ein
APA/HELMUT FOHRINGER
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Wissenschaft

„Behaglichkeit“ in Räumen messbar

Das Grazer Forschungszentrum Know-Center hat „Behaglichkeit“ messbar gemacht – also das, was es braucht, um sich in einem Raum wohlzufühlen. Die neue Technologie könnte bald schon im Alltag eingesetzt werden.

„Comfort“ nennt sich das Projekt des Know-Centers, das – wie der Name schon vermuten lässt – für mehr Behaglichkeit in Räumen sorgen soll. Spätestens seit den gestiegenen Energiepreisen und den deshalb geplanten Maßnahmen – Stichwort: Raumtemperatur senken – gewinnt dieses Thema auch im Büroalltag zunehmend an Relevanz.

Temperatur nicht allein ausschlaggebend

Tatsächlich ist es aber nicht nur die Temperatur, die ausschlaggebend dafür ist, wie wohl man sich in einem Raum fühlt. Auch Luftfeuchtigkeit, Luftströmung, Art der Heizung oder Sonneneinstrahlung spielen eine Rolle, sagt Projektleiter Heimo Gursch vom Know-Center: „Das Problem bisher war, die nötigen Daten auch erfassen zu können und die Daten in der nötigen Qualität, in der Häufigkeit parat zu haben, dass man hier dann bei der Raumregelung entsprechend eingreifen kann.“ Ein drahtloses Sensorsystem macht es nun möglich, zusätzlich hochaufgelöste Daten zu bekommen.

Vorausplanung leichter möglich

Normen, wie hoch etwa Luftfeuchtigkeit und Temperatur bei einer bestimmten Tätigkeit sein sollten, gibt es bereits. Die Messbarkeit dieser Daten und die daraus abgeleitete Simulation für mehr Behaglichkeit könnte in Zukunft aber besser genutzt werden. „Für welche Behaglichkeit habe ich welchen Energieaufwand? Damit kann ich schon im Planen das Gebäude dahingehend optimieren und mit Abschattung, Dämmung gegensteuern. Und auf der anderen Seite geht es um den laufenden Betrieb, weil man nicht auf eine strikte Temperatur hin optimiert, sondern auf ein Behaglichkeitsniveau“, erklärt Gursch.

Produkt in Arbeit und vor Marktreife

Drei Jahre lang wurde am Know-Center gemeinsam mit weiteren Partnern aus Industrie und Forschung an der Messbarkeit der Behaglichkeit gearbeitet. Jetzt sei man bereits mit den Projekt- und Industriepartnern dabei, ein Produkt aus den Ergebnissen abzuleiten, das möglicherweise schon in einem Jahr auf dem Markt sein könnte.