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Chronik

Geld an Betrüger statt an Tochter geschickt

Eine Oststeirerin ist Opfer eines Trickbetrügers geworden. Die Frau überwies mehrere zehntausend Euro in dem Glauben, es ihrer Tochter zu schicken. Der Betrug fiel erst auf, als die Tochter zu Besuch kam.

Die 65-jährige Frau aus dem Bezirk Hartberg-Fürstenfeld erhielt laut Polizei am 11. Oktober eine Nachricht per WhatsApp mit dem Vornamen ihrer Tochter als Absender: “Ich habe ein neues Mobiltelefon mit dieser neuen Telefonnummer“, stand darin. Die Absendernummer war aus Deutschland. Die Oststeirerin schöpfte aber keinen Verdacht.

Expressüberweisungen gefordert

Sieben Tage später kam dann die nächste Nachricht: „Bitte um dringende Expressüberweisung zweier Rechnungen. Noch vor 18 Uhr“. Was die Frau noch immer nicht ahnte, die Bitte um Geld kam nicht von ihrer Tochter, sondern von einem Trickbetrüger-Netzwerk. Noch am selben Tag überwies die 65-Jährige mehrere tausend Euro auf das angegebene Konto.

Mehrere zehntausend Euro Schaden

Doch diese erste Geldforderung war erst der Auftakt. Die dreisten Betrüger forderten in den folgenden drei Tagen noch weitere zehn Expressüberweisungen, denen die 65-Jährige auch nachkam. Die Forderungen schienen der Frau plausibel, gab sie später gegenüber der Polizei an. Insgesamt überwies sie mehrere zehntausend Euro.

Durch Besuch der Tochter flog Betrug auf

Erst als ihre Tochter auf Besuch kam, flog der Betrug auf. Die Oststeirerin erstattete Anzeige. Die Online-Überweisungen erfolgten laut Polizei auf Konten in Deutschland und Litauen. Mit Hilfe ihrer Hausbank versucht die 65-Jährige nun, zumindest einen Teil ihres Geldes zurück zu bekommen.

Die Polizei bittet die Bevölkerung um Vorsicht. In den letzten Wochen kam es in der Steiermark wieder verstärkt zu Trickbetrügereien. Mit Hilfe einer 80-jährigen Grazerin konnte zuletzt einer der mutmaßlichen Hintermänner eines Betrüger-Netzwerks verhaftet werden. Mehr dazu in Falscher Polizist in flagranti erwischt.