Hand hält Schlüssel
ORF.at/Zita Klimek
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Wirtschaft

Immobilien: Preisplafonds erreicht

Die Immobilienpreise sind auf Rekordhoch – der Plafonds dürfte aber erreicht sein, heißt es aus der Immobilienbranche. Die Experten rechnen mit keinen weiteren Preissteigerungen.

In Graz ist der Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen seit dem Oktober 2021 um durchschnittlich 7,3 Prozent gestiegen – das ergibt eine Untersuchung von Immo United, einem Unternehmen, das Grundbuchdaten auswertet. Steiermarkweit beträgt die Steigerung 4,6 Prozent.

Nachfrage geht zurück – Preise bleiben hoch

Dieser sprunghafte Preisanstieg dürfte nun aber vorbei sein, ist Raiffeisen-Vorstandsmitglied Rainer Stelzer überzeugt: „Obwohl die Nachfrage zurückgeht, sehen wir eine sehr stabile Preissituation bei den Immobilien. Mit weiteren Preisanstiegen in den nächsten zwölf Monaten ist nicht zu rechnen, der Plafonds dürfte erreicht sein.“

Wurden vor der Pandemie für ein Top-Penthouse in Graz 5.000 Euro pro Quadratmeter verlangt, so bezahlt man heute – laut dem Immobilienvermittler Re/Max – je nach Lage 4.000 bis 6.000 Euro pro Quadratmeter.

Keine erdrutschartig fallenden Preise zu erwarten

Laut Re/Max sank heuer die Nachfrage erstmals seit vielen Jahren – 2022 sind fast 14 Prozent mehr Immobilien am Markt als noch im Vorjahr. „Erdrutschartig fallende Preise wird es sicher nicht geben. Vor allem in der Objektgruppe Einfamilienhäuser, Grundstücke im Bereich Graz, Graz-Umgebung, wo wir ja in den vergangenen Jahren eine extrem hohe Nachfrage bei einem geringen Angebot hatten, werden die Preise sicher konstant bleiben“, sagt die Geschäftsführerin von Re/Max Graz, Margot Clement.

Auch neue Eigentumswohnungen in guten Lagen werden die aktuell hohen Preise halten können, so die Immobilienexpertin: „Unter Druck kommen könnten etwa ältere Eigentumswohnungen, die auch mit hohen Betriebskosten belastet sind. In exponierten Regionen, wo die Nachfrage bisher schon nicht so hoch war, wird es sicher noch weniger Nachfrage geben, und das wirkt sich immer auf den Preis aus.“

Zurückhaltung auch im Grundbuch zu erkennen

Die Zurückhaltung beim Kauf und Verkauf von Immobilien sieht man – laut Immo United – an den Transaktionen im Grundbuch: So wurden in den Jahren 2019 bis 2021 jährlich fast dreimal so viele Wohnungen und Häuser gekauft wie 2022.