LKH Hartberg
ORF.at/Christian Öser
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Gesundheit

Neue Psychiatrie für Kinder und Jugendliche eröffnet

Immer mehr Kinder und Jugendliche kämpfen mit psychischen Problemen. Am LKH Hartberg wurde deshalb am Dienstag offiziell eine neue Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie eröffnet. Sie bietet den jungen Patienten auch Schulunterricht.

Seit Beginn des heurigen Jahres gibt es am LKH Hartberg eine Ambulanz für Kinder und Jugendliche mit psychischen Problemen. Schnell wurde klar, dass der Bedarf das Angebot um mehr als das Doppelte übersteigt, sagt der Leiter der Ambulanz, Thomas Trabi.

Bedarf enorm – Ambulanzzeiten erweitert

Pro Monat seien um über 200 Prozent mehr junge Patienten behandelt worden als geplant. Die Wartezeit für einen Erstkontakt sei innerhalb kürzester Zeit auf mehrere Monate angestiegen, so Trabi, selbst Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Deshalb wurden die Öffnungszeiten der Ambulanz nun auf vier Tage pro Woche ausgeweitet – nur an Dienstagen bleibt die Ambulanz weiterhin geschlossen.

Tagesklinik mit sechs Plätzen

Reicht eine ambulante Behandlung der Kinder oder Jugendlichen nicht aus oder ist eine intensivere Diagnostik nötig, gibt es nun auch die Möglichkeit eines Aufenthalts in der Tagesklinik am LKH Hartberg – sechs Plätze stehen hier zur Verfügung.

Neue Psychiatrie für Kinder und Jugendliche

Immer mehr Kinder und Jugendliche kämpfen mit psychischen Problemen. Am LKH Hartberg wurde deshalb am Dienstag offiziell eine neue Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie eröffnet. Sie bietet den jungen Patienten auch Schulunterricht.

Aufgenommen können junge Patienten im Alter von fünf bis 17 Jahren werden, die zum Beispiel unter Essstörungen, Depressionen, Zwängen, Störungen des Sozialverhaltens oder ADHS leiden. In die Behandlung werden auch die Eltern eng mit einbezogen, etwa im Rahmen von Familiengesprächen.

Zwei Lehrer unterrichten die Patienten

Da der Großteil der Kinder und Jugendlichen mit psychischen Problemen auch Schwierigkeiten in der Schule habe – von Leistungsproblemen bis Mobbing –, stellt die Bildungsdirektion der Tagesklinik auch zwei Lehrkräfte zur Verfügung: Sie unterrichten die jungen Patienten nicht nur, sondern halten auch Kontakt zu den Schulen, heißt es vom LKH Hartberg.

„Mehr als 70 Prozent aller chronischen, psychischen Störungen beginnen zwischen dem siebenten und 24. Lebensalter. Jedes Kind, jeder Jugendliche, den wir durch ein niederschwellig erreichbares Angebot vor Chronifizierung bewahren können, ist es wert, solche Angebote zu schaffen“, sagt Projektleiterin Isabel Böge.