Mitarbeiterinnen in einem Amazon Verteilzentrum
APA/HANS KLAUS TECHT
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Wirtschaft

Amazon-Verteilzentrum kleiner und in Premstätten

Nach der Absage für das Amazon-Verteilzentrum in Graz wird nun offenbar eine kleinere Version in Premstätten errichtet. Kommende Woche Mittwoch wird die Baustelle nahe der Kalsdorfer Abfahrt von der Pyhrnautobahn (A9) eröffnet.

Der Online-Händler hatte ursprünglich im südlichen Stadtbezirk Liebenau in Graz sein Verteilzentrum samt Parkhaus geplant und bereits entsprechende Anträge bei der Stadt Graz eingereicht. Doch rasch tat sich dagegen Widerstand seitens der Anrainerinnen und Anrainer auf: Man fürchtete massiven Verkehr durch die vielen Paket-Fahrzeuge.

Nachdem es keine Umweltverträglichkeitsprüfung dafür geben sollte, legte sogar die Stadt Graz Beschwerde gegen den entsprechenden Feststellungsbescheid ein. Letztlich zog Amazon sämtliche Anträge zurück und schaute sich nach einem neuen Standort um – mehr dazu in Kein Amazon-Verteilzentrum in Graz (4.3.2022).

Baustelleneröffnung kommende Woche

Der wurde nun in Premstätten gefunden. Gemunkelt wurde schon länger, dass es auf den Flächen nahe dem Batteriewerk von Samsung und Magirus Lohr entstehen soll, nun scheint alles unter Dach und Fach. Kommende Woche Mittwoch wird die Baustelle von Bürgermeister Matthias Pokorn (ÖVP) und Amazon Logistics Regionalleiterin Miriam Enzi eröffnet.

Bürgermeister: Kein Ersatz für Graz

In einer Aussendung brachte Bürgermeister Pokorn am Dienstag mehr Licht in das Projekt: „Bei dem geplanten Amazon-Verteilzentrum im Industriegebiet Zettling/Kalsdorf, direkt bei der Autobahnabfahrt ‚Kalsdorf‘, handelt es sich nicht um den Ersatz des Logistikzentrums, das in Graz angedacht wurde, sondern es erfolgt lediglich der Kundenvertrieb für den Süden der Steiermark.“ Demnach soll das Verteilzentrum rund ein Viertel der Größe vom geplanten Grazer Logistikzentrum ausmachen.

Zudem habe die Marktgemeinde Premstätten mit Amazon vertraglich vereinbart, dass es keinen Transitverkehr durch den Ort geben soll – somit würden Transporte direkt über die A9 und nicht über das Ortsgebiet erfolgen. Bürgermeister Pokorn sagte weiter: „Mit dem Bau des Verteilzentrums entstehen über 270 neue Arbeitsplätze, die enorm wichtig für unsere Wirtschaft sind.“ Amazon plane außerdem laut dem Gemeindeoberhaupt den Einsatz von Elektroautos für die Auslieferung aus dem Verteilzentrum.

Fertigstellung November 2023 geplant

Das Verteilzentrum samt Parkhaus mit 671 Stellplätzen wird von der VGP Gruppe, ein europaweit tätiger Anbieter von Logistik- und Gewerbeimmobilien, entwickelt. Die Fertigstellung sei jedenfalls für November 2023 geplant.