Notarztwagen
Rotes Kreuz Mariazellerland/Leodolter B.
Rotes Kreuz Mariazellerland/Leodolter B.
Chronik

Nach Prüfung nun Empfehlungen für Notarztsystem

Vier Notfälle mit Todesfolge in der Steiermark haben im Sommer Wirbel ins steirische Notarztwesen gebracht. Laut Prüfungsgutachten hätte ein früheres Eintreffen nichts geändert – dennoch gibt es Empfehlungen für Verbesserungen.

Insgesamt vier Fälle wurden geprüft – darunter auch jene zwei, die im August zu heftiger Kritik am Notarztsystem geführt haben. Der Gutachter soll aus Datenschutzgründen nicht genannt werden, sei aber ein externer Experte aus Wien, so Erich Schaflinger, Vorsitzender des Landessanitätsrates: „Genau mit dem Aspekt, dass wir keine Befangenheit in der Steiermark zusammenbringen, er ist aber ein ausgesprochener Experte für Notfallmedizin.“

„Kein anderer Ausgang durch schnelleres Eintreffen“

Das Ergebnis sei jedenfalls klar: „Das hat der Gutachter ausdrücklich festgehalten, dass ein anderes Eintreffen oder ein schnelleres Eintreffen des Notarztwagens keinen anderen Ausgang bei den vier Fällen gebracht hätte. Die Fragestellung war: Hat man irgendetwas grob falsch gemacht? Oder wäre das Schicksal des Patienten anders ausgegangen? Laut Gutachter war es so, dass der Ausgang für den Patienten gleich gewesen wäre, wäre der Notarzt schneller oder früher gekommen“, so Schaflinger.

Bessere Verknüpfung

Dennoch gab ein vom Landessanitätsrat eingesetztes Expertengremium Empfehlungen für eine Verbesserung des Notarztsystems ab – die Eckpunkte laut Schaflinger, „dass man die Einsatzstellen näher verknüpft. Dass man sich mehr abspricht. Dass man sagt – wie waren die Fälle, wie sind sie gelaufen? Wenn fast etwas passiert wäre – was sind die Umstände, und wie kann man daran arbeiten, dass diese Umstände nicht mehr auftreten. Fehler werden überall gemacht, und wir müssen die Lehren daraus ziehen.“

Konkret empfohlen wurde eine Verbesserung der Logistik und Ausbildung, regelmäßige interdisziplinäre und interprofessionelle Fallbesprechungen, Attraktivierungsmaßnahmen für Notärzte, die übrigens schon in Umsetzung seien, sowie die Installation eines notfallmedizinischen CIRS (Critical incident reporting system). Diese Verbesserungsempfehlungen werden nun an Land und die zuständige Stellen herangetragen.