„9 Plätze – 9 Schätze“ – das Friedenskirchlein am Stoderzinken
ORF/Schöttl
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„9 Plätze – 9 Schätze“

Friedenskircherl ist Österreichs schönster Platz

Das Friedenskircherl am Stoderzinken hat Dichter berührt, Gläubigen Trost gespendet und Wandernden himmlische Erinnerungen beschert – und es ist heuer Österreichs schönster Platz, gekürt bei der großen Hauptabendshow „9 Plätze – 9 Schätze“ am Nationalfeiertag.

In „9 Plätze – 9 Schätze“ werden neun einzigartige, teils verborgene Plätze aus den neun Bundesländern präsentiert und im Anschluss daran der schönste Platz Österreichs gekürt. Bei der großen Live-Show am Nationalfeiertag rühren dann die aus jeweils einem „Bundesland heute“-Moderator und einem Prominenten gebildeten Bundesländerpärchen – für die Steiermark waren dies heuer Hans Knauss und Franz Neger – die Werbetrommel für ihren Kandidaten, und am Ende kürt das Publikum den schönste Platz Österreichs.

Eine Kapelle zwischen Berg und Himmel

Und dieser schönste Platz Österreichs wurde heuer das Friedenskircherl am Stoderzinken – eine Kapelle auf einer Seehöhe von 1.898 Metern, vor 120 Jahren mit dem Ziel erbaut, Menschen zusammenzubringen.

Das Friedenskircherl am Stoderzinken gewann 2022 die große Hauptabendshow „9 Plätze – 9 Schätze“
ORF/Roman Zach-Kiesling

Das Läuten der Glocke hört man schon von Weitem: Es richtet sich nach keiner Uhr, sondern nur nach denjenigen, die ihren Aufstieg zum Friedenskircherl mit dem feinen Klang feiern wollen. „Das Glöcklein vom Turm umhüllt, vielleicht auch dir den Wunsch erfüllt“, verrät eine kleine Tafel an einem Ort, an dem sich viele gar wunschlos glücklich wähnen.

Wo alle gleich sind

„Was soll ich schreiben in diesen Bergen voll Sonnenschein, ich kann nur in Andacht schweigen und selig sein“, notierte bereits Peter Rosegger, denn egal, an wen oder was man glaubt, egal worauf man hofft: Hier sind alle gleich, jeder Weg hat zu diesem einen Platz geführt – um die Aussicht zu genießen, sich mit anderen an den überdachten Tisch neben dem Kircherl zu setzen oder einen neugierigen Blick in dessen nur von außen zu bestaunendes Inneres zu werfen.

Wenn der Weg zum Ziel wird

Gestaunt wird bereits auf der Stoderzinken-Alpenstraße: Aussichtspunkte auf Gröbming und die umliegende Berglandschaft verführen zum Stehenbleiben, inspirieren zum Innehalten. E-Bikes und Fahrräder, Motorräder und Autos werden abgestellt, die Füße halten still, und die Augen sind am Zug: Die Hohen Tauern, Niederen Tauern, das Gesäuse, das Dachsteinplateau – es gibt viel zu sehen. So wird die Hochalpenstraße zum Ziel – für Sportbegeistere bei Radrennen, Oldtimerliebhaber bei Bergprüfungen, Motorradclubs bei Touren oder Familien im Pkw. Ist der Berg-Gasthof Steinerhaus schließlich erreicht, geht es für alle zu Fuß weiter: Rund 20 Minuten sind es bis zum Friedenskircherl und 50 Minuten bis zum Gipfelkreuz.

Fotostrecke mit 20 Bildern

„9 Plätze – 9 Schätze“ – das Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Impressionen vom Friedenskirchlein am Stoderzinken
„9 Plätze – 9 Schätze“ – das Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Impressionen vom Friedenskirchlein am Stoderzinken
„9 Plätze – 9 Schätze“ – das Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Impressionen vom Friedenskirchlein am Stoderzinken
„9 Plätze – 9 Schätze“ – das Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Impressionen vom Friedenskirchlein am Stoderzinken
„9 Plätze – 9 Schätze“ – das Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Impressionen vom Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Impressionen vom Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Impressionen vom Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Impressionen vom Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Impressionen vom Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Impressionen vom Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Impressionen vom Friedenskirchlein am Stoderzinken
„9 Plätze – 9 Schätze“ – das Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Impressionen vom Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Impressionen vom Friedenskirchlein am Stoderzinken
„9 Plätze – 9 Schätze“ – das Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Impressionen vom Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Impressionen vom Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Impressionen vom Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Impressionen vom Friedenskirchlein am Stoderzinken
„9 Plätze – 9 Schätze“ – das Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Impressionen vom Friedenskirchlein am Stoderzinken
„9 Plätze – 9 Schätze“ – das Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Impressionen vom Friedenskirchlein am Stoderzinken

Auf der Spur von Emil Ritter von Horstig

Eng verwoben mit der Erschließung des Stoderzinkens ist der Name Emil Ritter von Horstig. Der große Wunsch des 1845 geborenen Sohns eines Bergbauunternehmers war es, andere für seine Welt über den Wolken zu begeistern. Dafür ließ er auch ein Alpenheim erbauen, an dessen Überresten eine Gedenktafel angebracht ist – das Heim selbst ist vor mehr als einem Jahrhundert einem Brand zum Opfer gefallen; ein kleiner Keller, der wie eine Höhle aus dem Gestein herausragt, erinnert noch daran.

Einen unverändert schönen Anblick bietet das Friedenskircherl, das ebenfalls von Horstig erbaut wurde – und zu dem es nun weitergeht: Links vom grauen Gestein und rechts vom blauen Himmel und der grünen Landschaft umschlossen, tut sich dabei ein Paradies für Wanderer und Paragleiter auf.

„9 Plätze – 9 Schätze“ – das Friedenskirchlein am Stoderzinken
ORF/Schöttl

Und dann ist man plötzlich da: Wie ein in den Felsen hineingebauter Adlerhorst wirkt das 1902 auf dem Hausberg Gröbmings erbaute Friedenskircherl. Einige tausend Gäste wandern Jahr für Jahr hierher, um genau diesen Platz im Gemeindegebiet von Aich für sich zu entdecken, diesen Schatz, den Emil Ritter von Horstig schon vor über 120 Jahren in sein Herz geschlossen hat: In 1.898 Metern Seehöhe wollte er Wind und Wetter – und allem, was die Menschen voneinander trennt – zum Trotz ein Symbol der Zusammengehörigkeit und der Achtung aller Konfessionen schaffen.

„Ein Blümle am Stoder“

Der Grundstein des Friedenskircherls, das auch seinem Erbauer einmal Frieden bringen sollte: „Hier irgendwo ruht die Asche von Emil Ritter von Horstig, gestorben am 30. Oktober 1931 im 87. Lebensjahr. Er wollte ‚ein Blümle am Stoder‘ werden“, verrät eine an einem Felsen angebrachte Tafel des Alpenvereins.

Herzenspflicht

Für den Erhalt der unter Denkmalschutz stehenden Andachtsstätte, die bis heute von keiner Religionsgemeinschaft geweiht wurde, ist der Bergrettungsdienst von Gröbming zuständig. 1993 kam es unter dem damaligen Obmann Lambert Stiegler zum Kauf – seitdem ist die Zeit auf dem Stoderzinken nicht stehengeblieben: Regelmäßig werden etwa Schindeln ausgetauscht und die Geländer rund um das Kircherl nach dem Winter auf ihre Sicherheit hin geprüft.

Auf das Stoderkircherl zu achten ist für die Mitglieder der Bergrettung eine Herzenspflicht – und so können bis heute an diesem Ort, dem sogar eine Briefmarke und Filme gewidmet wurden, weiterhin Kindheitserinnerungen gesammelt, Küsse ausgetauscht, neue Freundschaften geschlossen und unvergessliche Momente genossen werden – zwischen Berg und Himmel.

„Ein ganz besonderer Kraftplatz“

Das nun das Friedenskircherl am Stoderzinken zum schönsten Platz Österreichs gewählt wurde, freut auch ORF Steiermark-Landesdirektor Gerhard Koch: „Das Friedenskircherl am Stoderzinken ist ein ganz besonderer Kraftplatz der Steiermark – ein wunderbares Ausflugsziel für die ganze Familie; ein einzigartiges Bauwerk, eingebettet in einem landschaftlichen Juwel. Dem Frieden gewidmet, ist es gerade in der heutigen Zeit von hohem symbolischen Wert.“

Dieser Meinung schließt sich Christian Pieberl, der Ortsstellenleiter der Bergrettung Gröbming an, denn „für die Bergretter ist es eine Herzensangelegenheit das Friedenskircherl, unseren Schatz, in Schuss zu halten und zu pflegen. Der Sieg bei ‚9 Plätze – 9 Schätze‘ freut uns sehr und bedeutet für die Bergretter von Gröbming eine enorme Wertschätzung in ihrer ehrenamtlichen Arbeit. Es sind die Bergretter, die in ihrer Freizeit bei Einsätzen Menschen in alpinen Notlagen zur Hilfe eilen, zu jeder Tag- und Nachtzeit. Und seit 1993 ist die Bergrettung auch Inhaber und Erhalter des Friedenskircherls. Dass es nun auch offiziell Österreichs schönster Platz ist, macht uns stolz und bestärkt uns, auch weiterhin auf das ‚Friedenskircherl‘ Acht zu geben.“

„9 Plätze – 9 Schätze“: Das Buch

Zum besseren Kennenlernen der 27 besonderen Plätze aller neun Bundesländer, zum Nachlesen, vielleicht auch als Reiseanregung erscheint jedes Jahr – so auch heuer – ein prächtiges Buch, das mit einladenden Fotos und interessanten Details begeistert und zusätzlich um Besuchsinformationen ergänzt ist. So entsteht eine einmalige Reise zu Österreichs versteckten Kostbarkeiten mit viel Hintergrundwissen, die Lust macht, das eigene Land wieder mal neu zu entdecken.