Chronik

Ehepaar um mehrere 100.000 Euro betrogen

Im Bezirk Südoststeiermark ist ein Ehepaar Opfer von Betrügern geworden: Es wurde durch vermeintlich lukrative Investitionsgeschäfte in die Falle gelockt. Der Schaden beträgt mehrere hunderttausend Euro.

Das Ehepaar tätigte von April bis September – im Glauben, mit einer Investmentfirma in Kontakt zu stehen – mehrere Überweisungen auf verschiedene deutsche Banken. Als eine angekündigte Auszahlung und die diesbezügliche Überweisung im Oktober nicht erfolgten, versuchten die Getäuschten wieder Kontakt mit der Firma aufzunehmen – aber sowohl über die bekannten E-Mail-Konten als auch telefonisch konnte niemand mehr von der angeblichen Investmentfirma erreicht werden. Bei ersten polizeilichen Ermittlungen wurde festgestellt, dass die vermeintlichen Büroräume aufgelöst waren.

„Cyber Trading Fraud“

Ein derartiger Betrug wird auch „Cyber Trading Fraud“ genannt. Dabei werden potenzielle Anlegerinnen und Anleger im Internet zu Geldzahlungen für vermeintlich lukrative Investitionsgeschäfte verleitet. Angeworben werden die Opfer meist über Internetwerbeanzeigen, soziale Netzwerke, Anrufe aus eigens geschaffenen Callcentern oder Massenmails.

Die Tätergruppen arbeiten dem Bundeskriminalamt zufolge mit unzähligen Tarn- und Scheinfirmen in einer konzernähnlichen Struktur. Aufgaben wie Marketing, Callcenter-Betrieb, Softwareentwicklung und Geldwäscherei werden unabhängig voneinander arbeitsteilig unter einer Führung erledigt. Die Plattformen sind sehr professionell gestaltet und täuschen anfangs hohe Gewinne vor, um die Opfer zu weiteren Zahlungen zu verleiten.

„Schnelles Geld gibt es auch im Internet nicht“

Die Polizei weist darauf hin, dass es „das schnelle Geld und hohe Gewinnchancen auch im Internet nicht gibt“ – wenn einem etwas „zu schön, um wahr zu sein“ erscheine, sei es höchstwahrscheinlich Betrug. Die Exekutive empfiehlt Recherche im Internet, ob es Warnungen oder Beschwerden zu diesen Plattformen oder Gesellschaften gibt, zum Beispiel auf Watchlists im Internet sowie auf Suchmaschinenergebnisseiten, auch auf der Homepage der Finanzmarktaufsichtsbehörde kann man nachsehen, ob es Warnhinweise gibt.

Auf alle Fälle anzeigen

Man registriere schon seit Jahren immer wieder einzelne Fälle, zumeist gehe es um hohe Summen, das gehe oft fast an die Existenz der Opfer. Zu einer Anzeige wird in jedem Fall geraten, man brauche sich nicht zu schämen – Mitarbeit könne für Ermittlungen hilfreich sein. Man melde die Fälle dann auch an Europol, teilte die Polizei mit.