Gesundheit

Millionensumme für Schlaganfallversorgung

Österreich zählt im EU-Raum zu den Ländern, in denen es punkto Schlaganfällen die besten Versorgungsmöglichkeiten gibt. Um diese weiter verbessern zu können, werden alleine am LKH Graz neun Millionen Euro in die „Stroke Unit“ investiert.

80 bis 90 Prozent aller Schlaganfälle könnten durch einen gesunden Lebensstil und Kontrollen der Risikofaktoren verhindert werden, so Thomas Gattringer, fachärztlicher Leiter der „Stroke Unit“ am LKH-Universitätsklinikum Graz.

Lebensstil beeinflusst Schlaganfallrisiko

Die Hauptrisikofaktoren, die man beeinflussen kann, sind Bluthochdruck, Blutzuckererkrankungen, Rauchen und ungünstige Blutfette. Weiters zählen Bewegungsmangel, Übergewicht und übermäßiger Alkoholkonsum dazu. Ganz wichtig ist es auch, andere Erkrankungen mitzuberücksichtigen, denn viele Schlaganfälle werden zum Beispiel durch Herzerkrankungen ausgelöst.

Investition in Behandlungsmöglichkeiten

Je schneller PatientInnen im Krankenhaus eintreffen, desto besser seien die Prognosen, so Gattringer. Österreich sei im EU-Vergleich bei der Schlaganfallversorgung im Spitzenfeld. So habe man insgesamt 38 „Stroke Units“, also Schlaganfall-Intensiveinheiten.

Die Behandlungsräume der neuen Stroke Unit am LKH Graz sollen hell und lichtdurchflutet sein wie diese Computersimulation zeigt
LKH-Univ-Klinik für Neurologie des LKH-Univ. Klinikum Graz
Die Bettenanzahl in der Grazer Schlaganfall-Intensiveinheit soll verdoppelt werden

Allein in der Steiermark gibt es fünf – eine davon am LKH-Universitätsklinikum Graz. Hier werden derzeit neun Millionen Euro in den Ausbau investiert und die aktuell verfügbaren sechs Stroke-Unit-Betten auf zwölf perspektivisch aufgestockt.

Strukturelle Therapiemöglichkeiten

Derzeit laufe österreichweit die Entwicklung eines strukturierten Nachsorgekonzeptes, bei dem Schlaganfallpatienten und -patientinnen drei Monate nach dem Ereignis in einer Schlaganfall-Spezialambulanz nachbetreut werden sollen, erklärte Gattringer: „Da geht es vor allem um die Überprüfung der Medikamente, es geht um Kontrolle der Risikofaktoren, aber auch das Erfassen von Folgeschäden, wo es auch eine Nachbetreuung gibt durch speziell geschultes Pflegepersonal, durch LogopädInnen, PhysiotherapeutInnen, ErgotherapeutInnen, NeuropsychologInnen.“

Sehr viel liege auch in der Eigenverantwortung – angefangen von einem gesunden Lebensstil bis hin zu regelmäßigen Blutdruckmessungen.