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APA/dpa/Holger Hollemann
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Wirtschaft

Spatenstich für Amazon-Verteilzentrum

In Premstätten bei Graz ist am Mittwoch der offizielle Spatenstich für das vergangene Woche angekündigte Amazon-Verteilzentrum erfolgt. Es soll hunderte Arbeitsplätze schaffen, der Verkehr aber nicht zu spüren sein.

Ursprünglich hatte der Online-Händler sein neues Verteilzentrum – das insgesamt sechste in Österreich – in Graz Liebenau geplant, doch tat sich hier rasch Widerstand seitens der Anrainerinnen und Anrainer auf; nachdem es keine Umweltverträglichkeitsprüfung geben sollte, legte sogar die Stadt Graz Beschwerde gegen den entsprechenden Feststellungsbescheid ein. Letztlich zog Amazon sämtliche Anträge zurück und schaute sich nach einem neuen Standort um – mehr dazu in Kein Amazon-Verteilzentrum in Graz (4.3.2022).

„Verteilzentren näher an die Kunden bringen“

Dieser wurde in Premstätten gefunden – mehr dazu in Amazon-Verteilzentrum kleiner und in Premstätten (25.10.2022) – und seit Mittwoch wird im Gewerbepark Zettling gebaut: Auf einer Fläche von 50.000 Quadratmetern entstehen in den kommenden zwölf Monaten Halle und Parkdeck für 650 Autos.

Spatenstich Amazon-Verteilzentrum Premstätten
APA/INGRID KORNBERGER

Warum es das neue Verteilzentrum überhaupt braucht, erklärt Amazon-Regionalleiterin Miriam Enzi: „Wir wollen die Verteilzentren näher an die Kunden bringen, damit wir schnellere und flexiblere Services anbieten können. Das ist unser Anspruch, dass wir da den Kunden noch schneller beliefern können.“

Stichwort Nachhaltigkeit

Die Kosten allein für den Bau betragen laut Bauherrn 40 Millionen Euro – und es werde auf Nachhaltigkeit geachtet, sagt Markus Gollob, Leiter des VGP Gewerbeparks in Premstätten: „Wir haben hier eine ÖGNI Gold Zertifizierung für die Gebäude, die sehr energieeffizient sein werden. Wir werden eine Photovoltaikanlage draufpacken, um dann unsere Kunden mit Strom versorgen zu können, und wir haben in der Konstruktion Holzleimbinder, die eine wesentliche Einsparung an Beton bedeuten.“

„Eigentlich der perfekte Standort“

In Graz-Liebenau scheiterte das Projekt auch am Widerstand der Anrainer. Der Premstättner Bürgermeister Matthias Pokorn (ÖVP) verwies allerdings auch am Mittwoch wieder darauf hin, dass das neue Verteilzentrum nur rund ein Viertel der Größe des geplanten Grazer Logistikzentrums ausmachen würde. In seiner Gemeinde habe es jedenfalls keinen Widerstand gegeben: „Wir haben hier keine Anrainer. Es ist eigentlich ein perfekter Standort: Wir haben direkt die Autobahn A9 neben uns, zwei Landesstraßen und die Koralmbahn“, so Pokorn.

Wie viele Pakete künftig von Premstätten aus ihren Weg zu den Kunden finden werden und wie viel generell in der Steiermark bei dem Online-Riesen bestellt wird, war von Amazon am Mittwoch nicht zu erfahren. Im November 2023 soll das Verteilzentrum jedenfalls eröffnet werden – dann sollen laut Amazon in Premstätten auch zumindest 270 Arbeitsplätze entstanden sein.