Josef Herk
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Wirtschaft

WKO-Präsident Herk wegen Zusatzgeldern in Kritik

Josef Herk steht in der Kritik: Laut Medienberichten soll der steirische Wirtschaftskammer-Präsident zusätzlich zu seiner Basisfunktionsentschädigung eine Mehraufwandszulage und ein monatliches „Zubrot“ von 4.000 Euro vom Wirtschaftsbund erhalten.

Die Kammer bestätigt, dass es nach der vergangenen Wirtschaftskammerwahl 2020, bei der Herk mit dem Wirtschaftsbund klar als Nummer eins hervorging, einen Präsidiumsbeschluss gab, wonach der Präsident neben der bundeseinheitlich geregelten Basisfunktionsentschädigung von 4.416,90 Euro (zwölf Mal im Jahr, Anm.) künftig auch eine 50-prozentige Mehraufwandszulage bekommt.

Der Grund: Die Steiermark ist beispielsweise im Vergleich zu Vorarlberg eine mitgliedsstarke Kammer, weshalb mehr Aufwand erwartbar sei – somit liegt das Salär für Herk allein seitens der Kammer bei gut 6.600 Euro brutto pro Monat. Das Gehalt sei dem Vernehmen nach immer noch deutlich unter jenem anderer Kammerpräsidenten.

Kammer und Wirtschaftsbund geben sich zurückhaltend

Laut Berichten von „Kleine Zeitung“ und „Kronen Zeitung“ komme aber noch ein Beschluss des Wirtschaftsbund-Vorstandes im Jänner 2019 hinzu, wonach Herk als Wirtschaftsbund-Chef eine Aufwandsentschädigung von 4.000 Euro pro Monat erhält – diese werde aus dem Budget der Wirtschaftsbund-Mitgliedsbeiträge bezahlt, nicht aber aus den Kammergeldern, die dem Wirtschaftsbund als Wählergruppe zur Verfügung stehen.

Öffentliche Kritik an der Höhe des Salärs will niemand aus Kammer oder Wirtschaftsbund üben, die Rede ist oftmals von „Gesprächsbedarf“ – absichtliche Geheimhaltung weist der Wirtschaftsbund aber zurück: „Die Sachverhalte sind alle protokollarisch nachvollziehbar und gesetzlich verankert“, stellt Direktor Jochen Pack den Berichten zufolge klar. Pack meint in einer schriftlichen Stellungnahme, man hätte schon länger mehr Sorge tragen müssen, dass die Entscheidungen für alle Interessenten transparent und nachvollziehbar sind. Josef Herk war am Donnerstag auf dem Heimweg von einer Fernreise und daher nicht erreichbar.

Diskussion auch wegen CoV-Förderungen

Neben dem Gehalt für Herk geht es in der Diskussion auch noch um Coronavirus-Förderungen: Die Wirtschaftskammer bestätigt, dass der Wirtschaftsbund – wie übrigens auch andere – unter dem Titel „Wählergruppenfinanzierung wegen Corona“ ein Förderansuchen gestellt hatte.

Seitens der Kammer wurde eine zusätzliche, den besonderen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Pandemie entsprechende Gesamtförderung an die Wählergruppen in der Höhe von insgesamt rund 200.000 Euro beschlossen. Diese wurden auf Basis der erreichten Mandate aufgeteilt – daher entfielen auf den Wirtschaftsbund rund 130.000 Euro.