Desinfektionsmitte, Handschuhe, Mundnasenschutz und Absperrband
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Coronavirus

Zahlreiche CoV- und Grippefälle erwartet

Wie gut sind die Steirerinnen und Steirer im kommenden Winter gegen Krankheiten geschützt? Nach zwei Jahren Pandemie orten Mediziner einen Winter mit verstärktem Aufkommen von Grippe und anderen Erkrankungen.

Was genau uns das Coronavirus im Vergleich zu den letzten Jahren heuer bescheren wird, sei schwierig zu prognostizieren. Sicher ist aber – laut Wissenschaftlern – dass wir heuer wieder vermehrt mit anderen Viren zu kämpfen haben werden, die uns durch die Maskenpflicht in den letzten Jahren erspart blieben – Stichwort Grippe – erklärte Herwig Kollaritsch vom Nationalen Impfgremium im Rahmen des 13. Grazer Impftages am Samstag: „Das kann uns durchaus Probleme machen, wobei ich nicht glaube, dass das die Sterblichkeitszahlen erhöhen wird. Aber es wird die Infrastruktur belasten, es wird also viele Krankenstände geben. Das ‚Worst-Case-Szenario‘ ist, wenn eine nächste Covid-Welle mit einer Influenzawelle zusammentrifft.“

Möglichkeiten um vorzusorgen

Gegen beide Erkrankungen gebe es wirksame Impfungen, erinnert der Grazer Infektiologe Robert Krause. Weder bei SARS-CoV-2, noch bei Influenza gebe es ein Gegenargument. Jeder der ein Risiko hat, einen schweren Krankheitsverlauf zu erleiden, solle sich impfen lassen.

Genau diese schweren Verläufe zu verhindern, sei das Ziel. Vom Gedanken, dass die Impfung uns zu 100% schützt, müsse man sich verabschieden, so Kollaritsch: „Wenn Sie einen Sicherheitsgurt im Auto anlegen und Sie fahren mit 100 Km/h gegen einen Baum, so ist Ihre Chance zu überleben trotzdem nicht bei 100 Prozent, aber zu 70 Prozent wird Sie der Gurt retten. So ähnlich müssen Sie das mit Impfungen sehen. Sie müssen sich klar darüber werden, dass die Impfung in erster Linie dazu dient, schwere Erkrankungen abzuwehren und vor allem Todesfälle zu verhindern.“

Impfverdrossenheit spürbar

Insgesamt orte man in der Bevölkerung eine gewisse Impfverdrossenheit. Es gelte, durch Informationen und Fakten zu überzeugen, sagt Apothekerkammerpräsident Gerhard Kobinger. Auf das Wahrnehmen von Eigenverantwortung appelliert die Wiener Virologin Monika Redlberger Fritz. So zirkulieren gerade nach diesen zwei Jahren Pandemie einige andere Krankheitsviren, weshalb es wichtig sei, unabhängig von der Art der Infektion, vorsichtig mit dem eigenen Umfeld umzugehen. Im Zweifel immer wirksam sei es zu Hause zu bleiben, oder eine Maske zu tragen.

Was das Coronavirus betreffe, sei man mit Impfangeboten für jede Altersgruppe gut gerüstet, versichert der Impfkoordinator des Landes.