Josef Herk
ORF
ORF

Wirtschaftsbund spricht Herk Vertrauen aus

Der ÖVP-Wirtschaftsbund hat sich am Samstag voll hinter Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk gestellt: In der Landes-Gruppenleitungs-Sitzung haben die Funktionäre dem wegen seines Gehalts in die Kritik Geratenen einstimmig das Vertrauen ausgesprochen.

Zwei Stunden lang dauerte die Sitzung am Samstag: Herk stellte darin nach der Causa rund um seine vom Wirtschaftsbund monatlich zusätzlich bezogenen 4.000 Euro brutto an Aufwandsentschädigung die Vertrauensfrage: „Ja, ich bin noch Wirtschaftskammerpräsident, ich bin auch noch Wirtschaftsbundobmann – und ich habe von der Landesleitung ein hundertprozentiges Vertrauen bekommen. Mit dieser Stärke werden wir auch intensivst weiterarbeiten“, so Herk nach der Landes-Gruppenleitungs-Sitzung.

Transparenzoffensive angekündigt

Herk kündigte an, künftig auf die umstrittenen Gelder zu verzichten. Auch eine Transparenzoffensive wurde angekündigt: „Wir haben intensiv diskutiert, dass wir an einem ganz starken Transparenzgesetz arbeiten, das ist ein ganz wesentlicher Faktor. Es wird Kollege Manfred Kainz diesen Ausschuss leiten. Und bis alles genau bearbeitet ist, werde ich freiwillig alle Entschädigungen aussetzen, damit es da keine Unklarheiten gibt.“

„Da ist nichts Geheimes passiert“

Herk hatte als ehrenamtlicher Wirtschaftsbundobmann seit 2019 4.000 Euro zusätzlich zu seinem Einkommen als Wirtschaftskammerpräsident bezogen – diese Extra-Gage gibt es in keinem anderen Bundesland; nur in der Steiermark. Der Beschluss für die Aufwandsentschädigung sei jedenfalls rechtens erfolgt, wie Herk betonte: „Da ist nichts Geheimes passiert. Das wurde auch dargestellt.“

Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl sei froh über eine offene, harte Diskussion in der Sitzung – es seien auch Kritikpunkte angesprochen worden: „Ich habe eingefordert, dass weitere Schritte gesetzt werden müssen. Es ist ganz wesentlich, dass man jetzt daran arbeitet, das Vertrauen, das verloren gegangen ist, zurückzugewinnen. Und ich bin froh, dass man auf diese Entschädigungen seitens der Wirtschaftsbund-Landesleitung verzichtet und es in Zukunft volle Transparenz aller Einkünfte – auch Nebeneinkünfte – geben wird.“

„Man muss aus Fehlern lernen“

Ziel sei es, transparenteste Landesorganisation zu werden – „wir wollen auch Vorbild sein für ganz Österreich. Man muss aus Fehlern lernen. Ich habe mich entschuldigt: Es waren viele Diskussionen, es waren viele Punkte nicht klar“, so Herk, der nochmals betonte: „Es wurden alle Aufwandsentschädigungen mit rechtlich richtigen Beschlüssen gefasst. Aber wir werden das überdenken. Die Zeiten sind kritischer geworden.“