Freilaufende Hühner mit mobilem Stall
ORF.at/Georg Hummer
ORF.at/Georg Hummer
Gesundheit

Geflügelpest in der Steiermark ausgebrochen

Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) bestätigte am Mittwoch den Ausbruch von Geflügelpest in der Steiermark. Bei mehreren Hühnern und Gänsen in einem Hobbybetrieb im Bezirk Graz-Umgebung wurde ein Subtyp des Vogelgrippevirus nachgewiesen.

Bereits am Montag war der Amtstierarzt zu dem Hobbybetrieb im Bezirk Graz-Umgebung gerufen worden, weil zahlreiche Tiere symptomlos verendet waren. Die entnommenen Proben wurden von der AGES überprüft, am Mittwoch erhärtete das Laborergebnis schließlich den Verdacht auf einen Ausbruch der Vogelgrippe, woraufhin der betroffene Geflügelbestand amtlich gesperrt wurde. Wie genau es zur Infektion der Tiere kam, ist noch Gegenstand von Ermittlungen.

Errichtung von Schutz- und Überwachungszonen

Um eine rasche Ausbreitung zu verhindern, wurden von den Bezirksverwaltungsbehörden Graz, Graz-Umgebung und Weiz im Umkreis des betroffenen Betriebes Schutz- und Überwachungszonen verordnet. Im Umkreis von drei Kilometern befinden sich 144 Geflügelbetriebe mit rund 11.000 Stück Geflügel, die nun amtstierärztlich kontrolliert werden. 560 weitere Betriebe mit 47.000 Stück Geflügel liegen im Umkreis von zehn Kilometern vom betroffenen Betrieb entfernt.

Gemeinden in der Schutzzone sind etwa Kumberg, Eggersdorf bei Graz, Haselbach und Purgstall. In die Überwachungszone fallen im Großraum Graz unter anderem Fölling, Weinitzen, Ragnitz und Stifting sowie Kainbach, St. Radegund, Stattegg und Eggersdorf. Im Bezirk Weiz sind etwa Mitterdorf an der Raab, Ludersdorf-Wilfersdorf, St. Ruprecht an der Raab, Weiz und Preding betroffen.

Keine Gefahr für den Menschen

Die Halter müssen nun auf bestimmte Maßnahmen achten und etwa Kontakte zwischen ihrem Geflügel und Wildvögeln vermeiden. Alle tot aufgefundenen, wildlebenden Wasservögel und Greifvögel müssen zudem bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde beziehungsweise beim Amtstierarzt gemeldet werden. Veranstaltungen mit Geflügel und anderen Vögeln wie etwa Vogelausstellungen sind vorübergehend verboten.

Der nachgewiesene Subtyp führe bei Vögeln laut AGES oft zu vielen Todesfällen, besonders in Hausgeflügelbeständen. Für den Menschen sei die Geflügelpest dagegen nicht gefährlich und auch eine Übertragung durch Lebensmittel sei nicht möglich, heißt es.

Mit Herbst startet „Hauptsaison“ der Vogelgrippe

Da die Vogelgrippe insbesondere durch Zugvögel verbreitet wird, steigt das allgemeine Risiko für die Verbreitung dieser Tierseuche jahreszeitbedingt im Herbst an, so die Auskunft der zuständigen steirischen Landesabteilung. So wurden in letzter Zeit in zahlreichen europäischen Ländern bereits Vogelgrippefälle bei Wildvögeln und in Hausgeflügelbeständen nachgewiesen. Besonders betroffen sind aktuell die Niederlande, vermehrt wurden aber auch Fälle in Deutschland, Slowenien und Ungarn nachgewiesen.