TU Graz
ORF.at/Christian Öser
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Bildung

70 Mio. fehlen: TU Graz in Budgetnot

Die TU Graz steht vor großen, finanziellen Schwierigkeiten. Wie die Kleine Zeitung berichtet, droht durch die Teuerung ein Budgetloch von rund 70 Millionen Euro. Als erste Maßnahme werden Nachbesetzungen von Stellen in Forschung und Verwaltung gestoppt.

Dass der TU Wien die Zahlungsunfähigkeit droht, ist bekannt. Tausende Menschen demonstrierten in dieser Woche bereits in Wien für mehr Geld für die Universitäten.

Inflation und Energiekrise als Kostenfalle

Nun wurde durch einen Bericht der Kleinen Zeitung bekannt, dass auch die TU Graz in argen Finanznöten steckt. Grund seien auch im Fall der Grazer Hochschule die inflations- und energiebedingten Mehrkosten. Davor hatten die Rektoren allerdings schon im Sommer gewarnt – mehr dazu in Millionenschwerer Hilferuf der steirischen Unis (30.8.2022).

Da ein Budgetloch von 70 Millionen Euro klaffe, stoppt die TU Graz nun als Vorsichtsmaßnahme die Nachbesetzung von bundesfinanzierten Stellen in Forschung und Verwaltung – und zwar vorerst auf drei Monate, „bis wir sehen, wie sich die finanzielle Situation entwickelt“, so Rektor Harald Kainz in dem Bericht.

Die Budgetlücke ergibt sich aus der Differenz zwischen den von der TU Graz geforderten 94 Millionen Euro an Unterstützung vom Bund und den vom Bildungsministerium in Aussicht gestellten 22 Millionen Euro.

Auch weitere steirische Unis brauchen Geld

Der Energiebedarf der TU Graz sei drei Mal so hoch wie bei anderen Unis in vergleichbarer Größe. Daher würden sich die Steigerungen der Energiepreise besonders stark auswirken, so Kainz, der hofft, dass die Politik die Dringlichkeit der Lage erkenne. Am 14. November sei ein Gespräch mit dem Ministerium geplant.

Auch die Karl-Franzens-Universität und die Medizin Uni in Graz klagen über Budgetlöcher in zweistelliger Millionenhöhe. Das Wissenschafts-Ministerium habe finanzielle Hilfen in Aussicht gestellt, heißt es von den Hochschulen, allerdings deutlich zu wenig.