Am 20. November beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft. Mit ein Grund, warum die Fachstelle Glücksspielsucht Steiermark Alarm schlägt und schärfere Wettgesetze fordert, denn die Zahl der Süchtigen nach Sportwetten steige stetig – 36 Prozent der Spielsüchtigen seien bereits Sportwetten süchtig. Sie hätten nach dem Automatenglücksspiel das höchste Suchtpotential.
Sportwetten in Österreich kein Glücksspiel
Sportwetten sollten rechtlich als Glücksspiel definiert werden, um den Spielerschutz und die Suchtprävention zu verbessern, so Monika Lierzer von der Fachstelle Glückspielsucht Steiermark: „Sportwetten sind in Österreich rechtlich nicht als Glücksspiel definiert. Österreich ist damit in der EU das einzige Land, das es so nicht definiert hat. Eine zweite Forderung ist, dass in der Steiermark eine Wettkarte für alle Wetterinnen und Wetter eingeführt wird. Gleichzeitig wäre auch sinnvoll in der Steiermark die Abgaben auf Wettterminals zu erhöhen, die sind hier sehr niedrig. Und mit der Einführung, dass Sportwetten ein Glücksspiel sind, ist es auch möglich, dass Werbebeschränkungsmaßnahmen stattfinden können.“
Anteil der Süchtigen vervierfacht
In den letzten fünf Jahren habe sich der Anteil jener Personen, die süchtig nach Sportwetten sind, vervierfacht. Ein Großteil davon – etwa 65 Prozent – würden im Internet spielen. Ein anderer Teil spiele sowohl im Internet als auch in Lokalen und ungefähr 15 Prozent seien es, die ausschließlich in Wettlokalen spielen und Wettprobleme entwickeln würden, so Lierzer.
Sportwetten haben hohes Suchtpotential
Aus wissenschaftlichen Untersuchungen sei bekannt, dass Sportwetten nach dem Automatenglücksspiel das höchste Suchtpotential aufweisen. Studien würden auch zeigen, dass vor allem junge Männer, die in Sportvereinen tätig seien, zu den gefährdeten Personen für Sportwetten-Abhängigkeit zählen würden. Daher seien Einschränkungen der Werbetätigkeiten umso wichtiger.