Sturm Präsident Christian Jauk
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„Sonntagsgespräch“

Jauk: „Erfolge bringen auch Erwartungen“

Der SK Sturm Graz steht finanziell wie sportlich so gut da wie lange nicht mehr. Aber „Erfolge bringen auch Erwartungen“, sagt der Präsident Christian Jauk im ORF Steiermark Sonntagsgespräch. Über das neuen Zentrum im Damen- und Jugendbereich soll bald entschieden werden.

In der abgelaufenen Saison blickte der SK Sturm Graz auf einen Rekordumsatz von 26,8 Millionen Euro und einen Gewinn von 2,25 Millionen Euro – mehr dazu in Sturm Graz mit Millionengewinn (3.10.2022). Vor allem der Einsatz in der Europaleague-Gruppenphase, aber auch hohe Transfererlöse haben dem Klub einiges an Geld in die Kassen gespült – mehr dazu auch in Höjlund-Rekordtransfer zu Atalanta offiziell (26.8.2022).

Trainingszentrum für Jugend- und Frauenmannschaft

Geld, das nun unter anderem in die Infrastruktur investiert werden soll, auch für die Jugend- und Damenmannschaft des Vereins, sagt Sturm-Präsident Christian Jauk: „Infrastruktur ist eines der wesentlichen Themen, um auch die Rahmenbedingungen zu verbessern beim SK Sturm und da wollen wir für die Frauen und auch für die Jugend etwas erreichen. Wir wollen aber auch am Standort in Messendorf die Infrastruktur verbessern: Wir kriegen erstmals einen Rasenplatz mit Heizung.“

Wo genau das neue Zentrum für den Damen- und Jugendbereich in Graz entstehen soll, will Jauk noch nicht verraten, nur so viel: „Wir sind mit der öffentlichen Hand, insbesondere mit dem Land Steiermark hier in sehr guten Gesprächen seit vielen Monaten; auch der neue Landeshauptmann will es unterstützen und ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Wochen auch eine Entscheidung bekommen.“

Sturm-Präsident Christan Jauk im Sonntagsgespräch

Der Präsident des SK Sturm Graz, Christian Jauk, im Gespräch mit ORF-Redakteur Hannes Kargl über Kluberfolge, Zukunftspläne und sportliche Erwartungen.

Was den Zustand des Grazer Merkur-Stadions betrifft, sieht Jauk angesichts der zunehmend hohen Standards von UEFA und FIFA dringenden Handlungsbedarf: „Wir haben jetzt schon Mängel, dass wir auf Dauer bei Europacupspielen einfach Graz als Standort gefährdet sehen.“

Sportliche Ansprüche steigen

Aus sportlicher Sicht hatte Jauk zuletzt viel zu jubeln – Sturm Graz wurde Vizemeister und zeigte in der Europaleague-Gruppenphase auf – auch wenn das Aus letztlich nicht bitterer sein hätte können – mehr dazu in Fußball: Bitteres Europacup-Aus für Sturm Graz (3.11.2022). „Wir nehmen viel mit und wir waren das jüngste Team – wir haben alles weggesteckt, wir wissen aber auch dass es um Millimeter gegangen ist“, resümiert Jauk. Auf die Frage, ob nun der österreichische Meistertitel das nächste Ziel sei, meint der Sturm-Präsident: „Die Erfolge bringen auch Erwartungen, die man schwer erfüllen kann.“ Man hätte zuletzt aber Erfahrungen mitgenommen, die stärker werden lassen.

Abwerben von Ilzer „wäre teuer“

Dass mit den sportlichen Erfolgen Trainer Christian Ilzer, der noch bis 2024 einen Vertrag bei Sturm Graz hat, bald abgeworben werden könnte, glaubt Jauk nicht, auch wenn Sturm Graz schon zweimal der Trainer mit Transfergeldern abhanden gekommen sei: „Wenn es dazu käme, wäre es teuer“, meint Jauk. Bislang sei man mit Ilzer aber im guten Einvernehmen: „Wir haben laufend seinen Vertrag angepasst und verlängert, aber das ist immer in einem positiven Klima erfolgt, das waren nicht harte Verhandlungen.“ Vom „Bauchgefühl“ her rechnet der Sturm-Präsident daher eher damit, dass Ilzer „eine Spur länger bleibt, als manche vermuten.“