Eine Diabetikerin spritzt sich mit einem Insulin-Pen Insulin
dpa/Gero Breloer
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Gesundheit

Weltdiabetestag: Zahl der Betroffenen steigt

Am Montag ist Weltdiabetestag und die Zahl der Betroffenen steigt kontinuierlich an. Österreichweit leben derzeit rund 800.000 Menschen mit Diabetes, in der Steiermark sind es rund 100.000 Betroffene.

Bei Diabetes ist grundsätzlich zu unterscheiden: Bei Typ II, von dem rund 90 Prozent der Patientinnen und Patienten in Österreich betroffen sind, liegt eine verminderte Insulinwirkung vor. Bei Typ I dagegen handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die in erster Linie im Kindesalter oder in der frühen Jugend diagnostiziert wird.

Diagnose Diabetes bei bis zu 400 Kindern pro Jahr

Jährlich sind es österreichweit 350 bis 400 Kinder- und Jugendliche bei denen die Diagnose Diabetes gestellt wird. Medizinisch sei man zwar sehr gut versorgt in Österreich, sagt auch der Steirer Helmut Thiebet als Bundesvorsitzender der Österreichischen Diabetikervereinigung, es fehle aber oft an der psychologischen Begleitung und Betreuung.

An der Diabetes Ambulanz der Kinderklinik in Innsbruck
ORF

Wichtig sei daher vor allem die Aufklärungsarbeit für das Umfeld, so Thiebet: „Man weiß nicht, warum die Kinder erkranken, also man kann da nicht präventiv etwas machen. Ich kann nur, wenn es ausbricht, so viel wie möglich schulen und die Gesellschaft aufmerksam machen auf die Probleme, die diese jungen Menschen dann haben. In den Schulen sind wir schon weit vorangegangen, aber es fehlt schon noch viel.“ Vor allem im Elementarbereich fehle es noch an entsprechenden Schulungen, so Thiebet.

Vorstufe bringt Ausbruch bei jedem Zehnten

An die 350.000 Menschen sind von Prä-Diabetes, also einer Vorstufe der Erkrankung betroffen. Pro Jahr bricht die Krankheit bei rund zehn Prozent dieser Personen auch aus. Gerade hier sei ein bewusster Lebensstil das Um und Auf, sagt Harald Sourij, Leiter der Diabetes-Ambulanz am LKH-Universitätsklinikum Graz: „Ganz wesentlich ist, dass man daran arbeitet, das Gewicht zu reduzieren, oder zumindest auf keinen Fall Gewicht zunimmt; dass man vom Lebensstil her aktiv bleibt oder aktiv wird, das heißt, die Bewegung einfach im Alltag einbaut.“

Gleichzeitig gäbe es aber auch Fortschritte bei der medizinischen Versorgung: „Wir haben auf medikamentöser Seite neue Substanzen bekommen, von denen wir heute wissen, dass sie das Risiko für Nierenkomplikationen, für Herzkomplikationen, für Herzschwäche deutlich reduzieren können.“