Zerschlagene Scheibe
RosaLila PantherInnen
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Chronik

Angriff auf Grazer Queer-Vereinslokal

In der Nacht auf Samstag ist in Graz bereits zum zweiten Mal das Vereinslokal der RosaLila PantherInnen von Unbekannten angegriffen worden. Das Schaufenster des Lokals wurde beschädigt. Laut Vertretern der Queer-Community steigt die Zahl der Übergriffe.

Es ist der zweite Angriff auf die Räumlichkeiten der RosaLila PantherInnen in Graz innerhalb von zwei Jahren. Damals wurde auch die jüdische Gemeinde angegriffen – mehr dazu in Angriff auf Jüdische Gemeinde: „Null Toleranz“ (21.8.2020). Diesmal wurde das Schaufenster des Vereinslokals eingeschlagen, sagte Joe Niedermayer von der LGBTIQ-Interessensvertretung.

Es soll einen Zeugen geben

„Wir haben in der Zwischenzeit erfahren, dass ein Zeuge um 2.00 Uhr die Täter weglaufen gesehen hat. Der Zeuge hat gemeint, es waren zwei junge Burschen. Die haben einen Kanaldeckel gegen die Scheibe geworfen und sind dann weggelaufen“, so Niedermayer.

Nur wenige Stunden vor dem Angriff hatten die Teilnehmer der Jugendgruppe Queer-Friday das Vereinslokal verlassen. „Ich möchte mir nicht vorstellen, was passiert, wenn Kids bei einem Gruppentreffen zusammen sitzen und dann wird draußen die Scheibe eingeschmettert“, so Niedermayer.

Zerschlagene Scheibe
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„Hass wird sichtbarer“

Generell würden die Übergriffe und Drohungen gegen die Queer-Community in den vergangenen Monaten deutlich zunehmen, sagte Niedermayer: „Da werden immer öfter anonym Beleidigungen hinein geworfen, aber auch draußen, wenn jemand vor der Tür steht, beim Vorbeigehen Blicke, Worte – das häuft sich eindeutig. Wenn auf der einen Seite mehr Queere- und mehr Regenbogen-Sichtbarkeit ist, wird auf der anderen Seite auch Hass sichtbarer.“

Die RosaLila PantherInnen versuchen deshalb durch Basisarbeit an Schulen, aber auch mit Erwachsenen Vorurteile abzubauen. „Wir würden und freuen, wenn wir mit den Menschen, die uns ablehnen, mehr Kontakt pflegen könnten, wenn wir einen Diskurs hätten. Ich will nicht, dass alle uns super finden, aber ich hätte gerne, dass alle mit uns reden und vor allem, dass es nicht zu Gewaltübergriffen kommt“, so Niedermayer.

NEOS wollen helfen

Die steirischen NEOS verurteilen den Vorfall: Hass und Gewalt gegen die Queer-Gemeinschaft habe in der Steiermark keinen Platz. NEOS wollen deshalb den Verein bei der Reparatur des Schadens finanziell unterstützen.