Satellit im All
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WISSENSCHAFT

Satellitenhilfe für die Energiewende

Das Gründerzentrum der Weltraumagentur ESA in Graz hat daran geforscht, wie Satellitendaten für die Energiewende genutzt werden können. Gefunden wurden Lösungen für die Bestimmung von Hitzepolen oder für Idealplätze für Solaranlagen.

Ohne Weltraumtechnologie wäre unser Alltagsleben nicht so, wie wir es kennen, so Martin Mössler, der Geschäftsführer des ESA-Gründerzentrums: „Wir nutzen tagtäglich in unserem Alltag im Zuge von Navigationsleistungen – wenn man Licht einschaltet, Strom einschaltet –, das ist alles durch Satelliten koordiniert und eingetaktet. Die wenigsten wissen, dass Photovoltaik, Brennstoffzellen direkte Technologietransferleistungen aus dem Weltraumbereich sind.“

Für schwer zugängliche Gebiete

Jetzt habe man sich auf Lösungen für die Energiewende konzentriert – etwa für den Bereich Unwetter, so Mössler: „Hier wurde in Kooperation mit den Österreichischen Bundesforsten nach Lösungen gesucht, um nach Unwettern den Grad der Zerstörung durch umgestürzte Bäume schnell abschätzen zu können. Und Satellitendaten können dabei essentielle Hilfestellungen bieten – insbesondere in schwer zugänglichen Gebieten.“ Derzeit kommen Drohnen zum Einsatz, die jedoch bei Schlechtwetter nicht fliegen können.

Blick aus einer „ultimativen Totalen“

Beim Wettbewerb „space4energy“ – in dessen Rahmen Wissenschaftler und Unternehmen gemeinsam mehrere Wochen lang forschten – gab es Lösungen auch für die präzise Simulation von zukünftigen Windverhältnissen in Windparks oder etwa die Auswertung von Energieeffizienz von Gebäuden.

Satellitengestützte Lösungen gäbe es auch für eine nachhaltige Stadtplanung, sagt Mössler: „Die Art und Weise, wie wir unsere Städte planen, entscheidet wesentlich darüber, ob wir in Zukunft noch lebenswerte klimatische Bedingungen vorfinden oder nicht. Und hier aus einer Metaperspektive – einer ultimativen Totalen – auf unsere Städte zu blicken – nämlich via Satellit – ist ein wesentlicher Bestandteil einer Smart City.“

Aus Forschungsergebnissen sollen Arbeitsplätze werden

Insgesamt wurden im Rahmen des Wettbewerbs von Unternehmen, Wissenschaftlern und Studierenden knapp 20 Lösungen entwickelt. „Wir haben eine Innovationsdynamik, welche in Österreich in der Form einzigartig ist, die auch überregional bereits ausgeprägt ist. Wir strahlen positiv in den ganzen Osteuropäischen/Exjugoslawischen Bereich hinein“, so Mössler. Jetzt arbeite man daran, die Ideen weiter zu begleiten, sodass aus Forschungsergebnissen Arbeitsplätze werden.