Im Schnitt gibt es in der Steiermark jährlich rund 10.000 Beratungsgespräche nach Fällen von Gewalt in Familien. Daraus resultieren circa 1.000 Wegweisungen. Rund 2.000 Familien mussten die Kinder abgenommen werden.
Ziel der Gewaltschutzstrategie des Landes ist es, ein gemeinsames Verständnis von Gewaltschutz zu verankern. Gelingen soll das unter anderem durch Vernetzung und Kooperation.
Fokus auf Kinder und Jugendliche
Außerdem soll der Fokus auf Kinder und Jugendliche gelegt werden, erklärte Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ). „Wir müssen alles tun, um die Gewalt zu verhindern und den Opfern – es sind vor allem Frauen und Kinder betroffen – helfen. In der Steiermark haben wir einen Schulterschluss von Topexpertinnen und -experten.“
Vernetzung der Bereiche erfolgreich
Durch die Vernetzung sei es gelungen, Lücken zu schließen, sagte Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP): „Gewalt ist keine Privatsache, und deshalb setzen wir bereits bei den Kindern an, helfen in den Familien aus, versuchen die Opfer zu unterstützen, aber auch die Täter – weil wenn man Täter nicht unterstützt, werden sie wieder zu Tätern.“
Für Michaela Gosch, Geschäftsführerin der Frauenhäuser Steiermark, ist ein Meilenstein in der Gewaltschutzarbeit gelungen. „Wir haben bis jetzt auf unterschiedlichen Ebenen gute Arbeit geleistet. Was gefehlt hat, war das Zusammenspiel der verschiedenen Bereiche“, so Gosch.
Bessere Regionalisierung des Gewaltschutzes
Zu dieser Nachhaltigkeit gehört auch die vernetzte Täterarbeit mit den Opferschutzeinrichtungen, sagte Christian Scambor von der Männerberatung Steiermark. „Es wurden Handlungsfelder definiert, die ganz speziell auf den Opferschutz abzielen, und die Kinder wurden hierbei explizit herausgehoben.“ Wichtig sei auch, dass mit der Gewaltschutzstrategie eine bessere Regionalisierung des Gewaltschutzes gelungen sei.