Krainer Preis 2022
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Chronik

Stefanie Werger erhielt Josef-Krainer-Preis

Austropop-Ikone Stefanie Werger war eine von drei Persönlichkeiten, die Montagabend in Graz mit dem „Großen Josef-Krainer-Preis“ ausgezeichnet wurden. Ebenso mit diesem Preis geehrt wurden ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz und Professor Bernhard Pelzl.

Die Josef-Krainer-Preise zählen zu den ehrenvollsten Auszeichnungen der Steiermark. Sie werden seit 1973 in Erinnerung an Josef Krainer sen., der von 1948 bis 1971 Landeshauptmann der Steiermark war, für hervorragende Leistungen am 28. November, Krainers Todestag, verliehen. In diesem Jahr ging der „Große Josef-Krainer-Preis“ an Austropop-Ikone Stefanie Werger, ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz und Professor Bernhard Pelzl, überreicht wurde er Montagabend von Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) und dem Obmann des Josef-Krainer-Gedenkwerks, Gerald Schöpfer.

Josef KrainerPreise am 28.11.2022 Werger Wehrschütz
Land Steiermark/Fischer
Gerald Schöpfer, Bernhard Pelzl, Friedrich Ohnewein, Felix Breisach, Christian Wehrschütz, Hans und Christine Fürst, LH Christopher Drexler (hinten von links), Stefanie Werger, Eva-Maria Lipp (v.l.n.r.).

„Deja-vu“ für Stefanie Werger

Stefanie Werger ist das Kind einer Bergarbeiterfamilie in Maria Lankowitz und gilt als eine der renommiertesten Musikerinnen und Schriftstellerinnen des Landes. 1991 zeigte Stefanie Werger ihr literarisches Talent und bereits das erste Buch “Am Anfang war die Liebe" wurde ein Bestseller. Als Sängerin landete sie in ihrer langen Karriere zahlreiche Hitparadenerfolge. Unter anderem startete sie mit „Stoak, wie a Felsen", „I wü di g´spian" oder „Sehnsucht nach Florenz" durch. Oft wurde sie als „Rocklady“ bezeichnet, davon aber distanzierte sie sich und meinte, sie sei mehr ein „Rockvieh". 2021 präsentierte sie ihr letztes Album „Langsam wea i miad“, ihre Abschiedstournee endete vor einem Monat auf der Live-Bühne im Grazer Orpheum – mehr dazu auch in Stefanie Werger nahm Abschied von ihrem Publikum (30.10.2022).

Stefanie Werger

Stefanie Werger im Interview mit ORF Steiermark Reporter Erich Fuchs

Für Stefanie Werger war die Verleihung des Josef-Krainer-Preises Montagabend eine Art Deja-vu, denn vor mehr als Jahrzehnten war sie schon einmal dabei, als Musikerin: „Vor 55 Jahren war ich ein fast unschuldiges Mädl und war stolz, dass ich da spielen hab’ dürfen, das war eine Ehre.“

Krainer Preis an Werger
Land Steiermark/Fischer
LH Christopher Drexler mit Stefanie Werger, Gerald Schöpfer und Josef Krainer (v.r.)

Wehrschütz nur auf Kurzbesuch in Graz

Der gebürtige Grazer Christian Wehrschütz ist seit 1991 beim ORF. Nach Sprachstudien und Weiterbildungen zwischen Harvard und Hongkong wurde er 1999 ORF-Korrespondent in Belgrad und betreute zunächst die Nachfolgestaaten Jugoslawiens und Albanien. Mit seiner Berichterstattung vom russischen Angriffskrieg in der Ukraine ist der Vollblut-Journalist zur Zeit in aller Munde – mehr dazu etwa in Hotel von Korrespondent Wehrschütz beschossen (29.10.2022)-

Christian Wehrschütz

Christian Wehrschütz wollte unbedingt bei der Verleihung dabei sein

100.000 Kilometer war Christian Wehrschütz heuer schon in der Ukraine für die ORF-Berichterstattung unterwegs. Nur eine kurze Auszeit konnte sich der Kriegs- und Krisenreporter für die Entgegennahme des Josef-Krainer-Preises nehmen: „Wenn man in seiner Heimatstadt geehrt wird, dann ist das etwas, das ganz hoch im Kurs steht und daher – ich hätte fast wirklich alles getan, um hierher kommen zu können.“ Am Dienstag geht es für Wehrschütz bereits wieder zurück in die Ukraine. Wehrschütz ist aber auch Autor mehrerer Bücher und spricht neben Englisch, Russisch und Ukrainisch auch alle anderen Sprachen der Länder, die in seinem Zuständigkeitsbereich liegen.

Krainer Preis an Wehrschütz
Land Steiermark/Fischer
LH Christopher Drexler mit Christian Wehrschütz, Gerald Schöpfer und Josef Krainer (v.r.).

Pelzl: „Sie haben mich doch nicht vergessen“

Als Mitglied der „Ugarit-Forschergruppe" war Wissenschafter Bernhard Pelzl bis 1978 in Münster. Zurück in Österreich wurde er Journalist beim ORF. Er hatte dann Lehraufträge an verschiedenen Universitäten, war von 1997 bis 2011 für den Forschungsstandort Steiermark als Geschäftsführer der Joanneum Research Graz tätig. Pelzl war hauptverantwortlich für die „Mariazeller Gespräche", Mitglied des Kuratoriums des „Forum Alpbach" und Kurator zweier Landesausstellungen. Er verfasste viele Bücher und war auch Kolumnist für mehrere Zeitungen.

Bernhard Pelzl

Bernhard Pelzl bezeichnet viele seiner Leistungen als „Glücksfälle“

In seinem Leben spielte aber auch die Religion eine wesentliche Rolle. Er war im Diözesanrat als geschäftsführender Vorsitzender tätig. 2007 erfolgte die Weihe zum Ständigen Diakon. Pelzl bunter Lebenslauf zeigt also viele überraschende Weichenstellungen. So absolvierte der Preisträger unter anderem ein Klavier- und Kompositionsstudium und eine Ausbildung zum Organisten. Pelzl freute sich über die Ehrung: „Ich hab mir gedacht: Schau, sie haben mich doch nicht vergessen. Ich bin ja seit immerhin elf Jahren in Pension und in der Zeit ist nichts passiert.“ Viele der Leistungen, für die Pelzl geehrt wurde, bezeichnet der Geehrte selbst aber als „Glücksfälle“.

Krainer Preis an Pelzl
Land Steiermark/Fischer
Gerald Schöpfer, LH Christopher Drexler, Bernhard Pelzl, Josef Krainer (v.r.).

Heimatpreise für Breisach, Lipp, Fürst und Ohnewein

Die „Josef Krainer Heimatpreise“ gingen heuer an Felix Breisach, Hans und Christine Fürst, Eva-Maria Lipp und Friedrich Ohnewein. Der Autor, Regisseur und Produzent Breisach wurde 1961 in Graz geboren, seit 1981 entstanden unter seiner Verantwortung mehr als 150 Dokumentarfilme im Bereich Kunst und Kultur, etwa 120 Opernaufzeichnungen und zahlreiche Schauspielaufzeichnungen, aber auch Portraits über Pierre Boulez, Nikolaus Harnoncourt, Franz Welser-Möst und Thomas Hampson.

Breisach erhielt für sein Schaffen schon entsprechend zahlreiche Auszeichnungen, der Oskar allerdings fehlt dem internationalen Filmemacher noch: „Die Hoffnung habe ich schon begraben. Ich bin mit dem, was ist, total glücklich, weil es eine Anerkennung ist, das ist sehr wertvoll, auch weil ich schon seit 40 Jahren nicht mehr in der Steiermark lebe“, so Breisach, der seiner Heimatstadt Graz stets verbunden blieb.

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Die Paneologin und gebürtige Köflacherin Eva Maria Lipp gilt als Expertin für die österreichische Küche. Ihr Wissen gibt sie seit 30 Jahren in der „Frische KochSchule" im Josefinum in Leoben und Graz weiter und auch in Büchern widmet sich Lipp der Kulinarik: Dazu zählen drei Schulbücher und rund 30 Koch- und Backbücher. Nach 40 Dienstjahren ist die Preisträgerin seit 1. Oktober in Pension. Neben ihrer Tätigkeit in der Landwirtschaftskammer arbeitete sie auch in Pflichtschulen zum Thema gesunde Ernährung. Eva Maria Lipp war auch zehn Jahre Vizebürgermeisterin von Leoben und Abgeordnete zum Steiermärkischen Landtag.

Die Firma Loden Fürst am Grazer Grieskai wurde 1950 von Arthur Fürst als „Alpenländische Kleiderfabrik" gegründet. 1971 übernahm Hans Fürst die Firma bereits in jungen Jahren. Den tiefen Wandel in der Bekleidungsindustrie in den 1990er Jahren bewältigte Loden Fürst durch Verkleinerung der Produktion und dem direkten Verkauf.

Krainer Preis 2022
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Friedrich Ohnewein hat seine Leidenschaft für das Bauen und Gestalten an der TU Graz entdeckt. 1997 gründete er in seiner Geburtsstadt Fürstenfeld ein Architekturbüro. Von da an ist er als Architekt mit Schwerpunkt auf Kommunalbauten für Gemeinden, Wohnbau und Schulsanierungen sowie Altbausanierung und Raumplanung tätig. Zu den umgesetzten bzw. revitalisierten Bauten zählen ehemalige Fabriken in Bad Radkersburg und Fürstenfeld, ein Kurhaus in Bad Deutsch Altenburg und die Umwandlung einer denkmalgeschützten Kaserne in Bitburg in Deutschland.