Adventkranz
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Chronik

Aufregung um „ethisches Ritual“ statt Adventfeier

An zwei Leobener Schulen soll es heuer ein „ethisches Ritual“ statt der gewohnten Adventfeierlichkeiten geben: Ein dementsprechender Elternbrief sorgt derzeit für Aufregung.

Advent, Christkind, Nikolaus und Weihnachten stehen nicht zur Debatte, heißt es am Dienstag aus der Bildungsdirektion, die einen entsprechenden Bericht der „Kleinen Zeitung“ bestätigt.

Zwei Leobener Schulen hätten sich aber selbst für ein „ethisches Ritual“ mit reduzierten religiösen Inhalten entschieden, weil die Zahl der katholischen Schüler in manchen Klassen in der Minderheit seien. Nur eine Mutter habe sich daraufhin bei der Schulleitung gemeldet, weil sie ihr Kind nicht daran teilhaben lassen will. Ähnliche Schreiben auch anderer Schulen habe es laut Bildungsdirektion nicht gegeben.

Elternverband: „Eltern sehr tolerant“

Auch Ilse Schmid, Präsidentin des Elternlandesverbandes, sieht das christliche Brauchtum deshalb nicht in Gefahr – sehr wohl hat sie aber den Eindruck, dass man seit einigen Jahren zunehmend sensibler mit anderen Kulturen umgehe: „Es gibt immer wieder vereinzelt Situation, wo so etwas aufflackert, aber im Großem und Ganzen ist keine Rückmeldung an uns ergangen, die uns den Eindruck vermitteln würde, dass es da gröbere Probleme gibt.“ Vielmehr würde die Elternschaft mit dieser Entwicklung sehr tolerant umgehen.

Kirche: Ohne Advent keine Feier

Kritischer sieht das Ganze die Katholische Kirche: Dass man sich mit anderen Kulturen und Bräuchen beschäftigt, sei wichtig, so der Sprecher der Diözese Graz-Seckau, Thomas Stanzer, der christliche Gedanke dürfe dabei aber nicht in den Hintergrund rücken: „Ohne den christlichen Hintergrund gibt es diese Festzeiten und gibt es diesen Advent auch nicht – wer also den Advent hernimmt, um eine Feier zu machen, der kann den christlichen Aspekt eigentlich nicht ausblenden.“

FPÖ: Anfrage im Landtag

Die Freiheitlichen sehen die christlichen Werte zunehmend gefährdet und wollen den umstrittenen Elternbrief nun zum Thema im Landtag machen – mit einer entsprechenden Anfrage an Bildungslandesrat Werner Amon (ÖVP).