Modell einer Prostata
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Gesundheit

Neue Standorte für urologische Eingriffe

Die Wartezeiten für urologische Eingriffe sind derzeit lang. Daher wird ab Dezember nicht mehr nur in den beiden urologischen Zentren Graz und Leoben operiert, sondern auch in den Landeskrankenhäusern Rottenmann und Deutschlandsberg.

Um die Wartezeiten auf urologische Operationen zu verkürzen, geht man beim steirischen Krankenanstaltenbetreiber KAGes künftig neue Wege, sagt dessen Vorstand Gerhard Stark: „Wir haben nun urologische Operationen auch am Standort des LKH Deutschlandsberg, die hier von Operateuren der Universitätsklinik für Urologie durchgeführt werden. Eine derartige Kooperation gibt es auch zwischen der Urologie Leoben mit dem Standort Rottenmann und der dortigen Chirurgie.“

Personalmangel machte Ausweitung nötig

Hauptsächlich risikoärmere urologische Eingriffe sollen künftig in Rottenmann und Deutschlandsberg durchgeführt werden, so Stark: „Das sind Steinleiden zum Beispiel oder nennen wir es die vergrößerte Prostata. Notwendig geworden ist es deshalb, weil wir Personalknappheiten haben, auch an der Universitätsklinik, auch in Leoben. Und mit dieser Personalknappheit bringe ich nicht mehr so viele Operationen an diesen Standorten unter, wie es notwendig wäre.“ – mehr dazu auch in Ärztemangel: Es fehlen zehn Prozent (21.11.2022).

LKH Hochsteiermark Leoben
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Bisher wurden urologische Operationen nur in Leoben und Graz durchgeführt – von hier aus werden sie auch weiterhin koordiniert.

Koordiniert würden die Operationen jedoch nach wie vor von Graz und Leoben aus, so Stark; auch die Ambulanzen blieben ausschließlich an diesen beiden urologischen Zentren bestehen: „Wir nutzen lediglich die operativen Kapazitäten um eine dichtere Versorgung aufrecht zu erhalten.“

Bis zu 30 Eingriffe pro Woche

Stark rechnet in Rottenmann und Deutschlandsberg mit rund 25 bis 30 urologischen Eingriffen pro Woche: „Man hat natürlich mit mehreren Strukturen einen etwas größeren finanziellen Aufwand, der tritt aber jetzt, im Sinne der Personalnot, in den Hintergrund, es geht um Versorgungssicherheit.“

Das OP-Personal an den externen Standorten sei in den letzten Wochen speziell auf urologische Operationen geschult worden, so der KAGes-Vorstand; zudem habe man chirurgische Instrumente angeschafft, die künftig für diese urologischen Eingriffe notwendig sind.