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Verkehr

Schutzwegunfälle mit Kindern häufen sich

In der Steiermark haben sich zuletzt die Schutzwegunfälle gehäuft. Eine Statistik des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zeigt, dass gerade im Dezember Schutzwegunfälle stark ansteigen, und besonders gefährdet seien hier Kinder.

Am Donnerstag wurde in Graz ein neunjähriges Mädchen von einem Auto erfasst – mehr dazu in Kind von Auto angefahren und verletzt –, und in Gleisdorf im Bezirk Weiz verunglückte ein zweijähriges Kind auf seinem Laufrad – mehr dazu in Kind von Auto angefahren und verletzt: Beide Unfälle passierten auf einem Schutzweg.

Übers Jahr gesehen passieren in der Steiermark drei von zehn Fußgängerunfällen auf Schutzwegen. Die frühe Dunkelheit und die oft schlechten Sichtverhältnisse lassen diese Unfälle gerade jetzt wieder ansteigen. „Hier zeigt die Analyse der Fußgänger- und Schutzwegunfalle, dass rund 40 Prozent der Fußgängerunfälle im Dezember und Jänner passierten. Und im Vorjahr war es sogar so, dass es im Dezember die meisten Schutzwegunfälle gegeben hat“, sagt, sagt Christian Gratzer vom VCÖ.

Mehr verkehrsberuhigende Maßnahmen gefordert

Besonders gefährdet seien Kinder, aber auch ältere Menschen. Gratzer fordert mehr verkehrsberuhigende Maßnahmen: „Insgesamt ist es wichtig, dass wir im Ortsgebiet mehr Tempo 30 statt 50 als Regelgeschwindigkeit haben. Und ein ganz wichtiger Punkt ist auch, dass man das Halte- und Parkverbot vor den Schutzwegen von derzeit fünf auf zehn Meter ausweitet, damit Autofahrerinnen und Autofahrer beispielsweise Kinder, die den Schutzweg überqueren möchten, auch rechtzeitig sehen können.“

Kinder auf die Gefahren aufmerksam machen

Kinder und Jugendliche seien sich den Gefahren oft nicht bewusst, warnt auch Peter Spitzer vom Verein „Große schützen Kleine“. Man habe etwa „beim Volksschulkind noch die Problematik, die gesamte Verkehrssituation überhaupt richtig einschätzen und wahrnehmen zu können. Beim Jugendlichen oder in der Pubertät sehen wir auch hin und wieder ein bewusstes Übertreten – etwa noch schnell bei Rot zum Bus laufen“.

Spitzer rät daher dringend, dass man „gerade bei Dunkelheit oder in der Dämmerung die Kinder wieder besser darauf aufmerksam macht: Wenn du das Licht des Autos siehst, heißt das nicht, dass die Autolenkerinnen oder der Autolenker dich auch sieht. Also wirklich stehen bleiben und erst, wenn das Auto auch gestoppt hat, beim Zebrastreifen, erst dann die Straße überqueren“.