Verkehr auf Westautobahn
ORF.at/Georg Hummer
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Verkehr

Raser könnten künftig ihr Auto verlieren

Die Bundesregierung will härter gegen Raserei auf Österreichs Straßen vorgehen. So soll bei enormen Tempoübertretungen künftig sogar die Abnahme des Fahrzeuges möglich sein. Aus der Steiermark kamen positive Reaktionen.

Mehr als 700.000 Geschwindigkeitsübertretungen hat es in der Steiermark allein heuer bisher gegeben. Einige davon waren so massiv, dass an Ort und Stelle der Führerschein abgenommen werden musste. In Zukunft sollen bei deutlichen Übertretungen noch härtere Strafen gelten. Wer im Ortsgebiet um mehr als 60 km/h schneller fährt als erlaubt, könnte im Wiederholungsfall sein Fahrzeug verlieren.

Außerhalb des Ortsgebietes soll es laut Regierungsplänen bei 70 km/h Übertretung eine entsprechende Strafe geben. Und wer im Ort 80 km/h und außerhalb 90 km/h zu schnell unterwegs ist, kann schon beim ersten Mal sein Fahrzeug verlieren. Dieses wird dann auch nicht mehr zurückgegeben, sondern versteigert, sagt Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) bei der Präsentation der Pläne am Montag – mehr dazu in StVO-Novelle: Extrem-Rasern wird Auto abgenommen (news.ORF.at).

Zustimmung von Verkehrsreferent Lang

Zustimmung zu den Plänen gibt es vom steirischen Verkehrsreferenten Anton Lang (SPÖ): „Ich habe kein Verständnis für diese Raser. Ich habe kein Verständnis, wenn man mit 150 durch Ortsgebiete fährt. Diese Menschen muss man entsprechend bestrafen und deshalb sind die Vorschläge der Frau Bundesministerin richtig.“

Ähnlich reagieren auch der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) und das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV). Strengere Strafen bis hin zur Autoabnahme würden abschrecken, glaubt Klaus Robatsch vom KfV: „Das zeigen auch internationale Studien, dass es sich bewährt hat und dass es eine sinnvolle Maßnahme ist. Das gibt es beispielsweise in der Schweiz und in Italien.“

Geldstrafe alleine ist zu wenig

In der Schweiz führe die Regelung nur zu wenigen Fahrzeugabnahmen, dennoch sei die Maßnahme laut Robatsch in den Köpfen der Menschen verankert: „Nur eine Geldstrafe zu zahlen, ist alleine oft leider zu wenig.“ In den beiden Pandemiejahren war überhöhte Geschwindigkeit sogar Unfallursache Nummer eins. Zudem seien die massiven Geschwindigkeitsübertretungen laut KfV angestiegen. Die Gesetzesnovelle geht jetzt in eine sechswöchige Begutachtung.