AMS Arbeitsmarktservice Arbeitslos
APA/Herbert Neubauer
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Wirtschaft

Zeitenwende auf dem Arbeitsmarkt

Das AMS Steiermark hat das Jahr 2022 bilanziert. Im Vergleich zum Vorjahr ist die durchschnittliche Zahl der Arbeitslosen um rund 20 Prozent zurückgegangen. Das AMS sprach auch von einer Zeitenwende.

30.200 Arbeitslose waren im Jahr 2022 durchschnittlich beim AMS Steiermark vorgemerkt. Im Vorjahr waren es noch mehr als 37.000. Für AMS-Chef Karl-Heinz Snobe stellen diese Zahlen eine Zeitenwende dar: „Wir haben, ausgehend von der Demographie, jetzt die Situation, dass die Babyboomer tatsächlich schon in Pension gehen und das wird die nächsten fünf Jahre noch der Fall sein.“

Das heißt laut Snobe, das Arbeitskräftepotenzial sei extrem knapp: „Wir haben auf der anderen Seite natürlich nicht genug junge Menschen, die auf den Arbeitsmarkt dazukommen. Das bedeutet, dass Betriebe weiterhin aufgrund der guten wirtschaftlichen Situation dringend Arbeitskräfte suchen und die gar nicht bekommen.“

Vollbeschäftigung in zwei steirischen Bezirken

Daraus ergibt sich ein Beschäftigungsrekord in der Steiermark von 545.600 unselbstständig Beschäftigten. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote liegt bei 5,2 Prozent und ist damit die niedrigste seit 1985. In Bezirken wie Weiz und Liezen lag sie heuer sogar durchgehend unter vier Prozent – hier spricht das AMS von Vollbeschäftigung.

Auch einen Ausblick auf den Arbeitsmarkt 2023 gibt das AMS. Die Annahme dabei ist, dass sich der Ukrainekrieg, die Inflation und die Energiekrise negativ auf die Arbeitslosenzahlen auswirken werden. „Wir schauen uns natürlich immer die Prognosen von IHS, Wifo und Synthesis an. Ein leichter Anstieg wird zu verzeichnen sein, aber insgesamt wird es wieder eine arbeitsintensive Zeit und die Unternehmen werden weiterhin nach Arbeitskräften suchen“, sagt AMS-Landesgeschäftsführerin Christina Lind.