Kultur

„Bestes Jahr“ für Universalmuseum

Das steirische Universalmuseum Joanneum hat am Montag über das heurige Jahr Bilanz gezogen. Mit fast einer Million Besucherinnen und Besucher wurde ein Rekord erzielt. Einen Ausblick gab es auf das kommende Jahr.

Bisher besuchten rund 965.000 Menschen die Häuser des Universalmuseums – davon 250.000 die Tierwelt Herberstein, die seit Juli 2021 zum Museumsverbund gehört. „Wir werden Ende des Jahres 2022 wohl auf das beste Jahr der 111-jährigen Geschichte zurückblicken können. Gleichzeitig war es auch wirtschaftlich ein erfolgreiches Jahr. Wir werden um 700.000 Euro besser bilanzieren können als erwartet“, sagt Geschäftsführer Wolfgang Muchitsch.

Im kommenden Jahr liegt der Fokus auf der Steiermark-Schau, die im Vorjahr teilweise von der Pandemie ausgebremst wurde. So konnte der mobile Pavillon auf dem Wiener Heldenplatz zwar aufgestellt, aber nie wirklich in Betrieb genommen werden.

Ausblick aufs neue Jahr

Die zweite Schau wird rund um Herberstein angesiedelt sein. Das Museum für Geschichte beschäftigt sich in seiner zentralen Schau „Wendezeiten“ mit dem gesellschaftlichen Wandel in der Steiermark seit dem Mittelalter. Hat man bisher Projekte in die Regionen gebracht, so werden im nächsten Jahr „Projekte aus den Regionen hereingeholt“, beschreibt Museumsleiterin Bettina Habsburg-Lothringen das Vorhaben.

In der Neuen Galerie wird es Werke des Biedermeiermalers Franz Steinfeld geben, die bisher kaum öffentlich gezeigt wurden. Mit Humor in der Kunst beschäftigt sich die Ausstellung „Ernsthaft?“, die mit Witz, schlechtem Geschmack, Trash-Kultur und vielem mehr kokettiert. Das Bruseum der Neuen Galerie widmet sich Anna Brus und ihrer Bedeutung für die Entwicklung ihres Mannes Günter Brus.

Um mikroskopisch kleine Verbreitungseinheiten geht es in der Ausstellung „Sporen“ des Naturkundemuseums. Neues erwartet Interessierte auch im Center of Science Activities (CoSA). Der Escape-Raum „Das Bergwerk“ und die Escape-Box „Ocean Eye“ bieten die Möglichkeit, sich auch mit Kindern auf spannende Weise wissenschaftlichen Themen zu nähern.

Kaufmännische Leitung neu ausgeschrieben

Das Volkskundemuseum zeigt das Kooperationsprojekt „Identity on the Line“, das Geschichten, die mit Migrationsprozessen verbunden sind, in Schwarz-Weiß-Bildern erzählt. Um Gleichbehandlung geht es in „Jetzt im Recht!“, während „Schaulust!“ sich Themen der Pornografie widmet. Auch das Freilichtmuseum Stübing beleuchtet mit „Mit ohne Strom – Leben wie damals“ moderne Aspekte im musealen Ambiente, denn angesichts von Blackout-Szenarien ist das Kochen am offenen Feuer oder Konservierung durchaus aktuell.

Das bisherige Leitungsteam des Joanneum, Wolfgang Muchitsch und Alexia Getzinger, scheidet mit Jahresende aus seinen Funktionen. Als neuer wissenschaftlicher Geschäftsführer wurde Marko Mele bestellt, die kaufmännische Leitung wurde ein zweites Mal ausgeschrieben.