Nikolaus
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Religion

Steirische Nikoläuse wieder „live“ zu sehen

Nach zwei Jahren Zwangspause durch die Pandemie kann der Nikolaus heuer wieder „live“ erlebt werden, was für viele Kinder etwas ganz Besonderes ist. Doch Nikolaus zu sein, muss man in der Steiermark erst lernen – bei eigenen Schulungen.

Am 6. Dezember steht die große Nikolausaktion der Katholischen Jungschar in der Grazer Herrengasse auf dem Programm, und auch Hausbesuche sind heuer wieder möglich: „Im Vergleich zum letzten Jahr freut es mich umso mehr, wieder zu den Kindern nach Hause gehen zu dürfen. Meistens empfangen uns schon die Eltern bei der Tür. Da sieht man schon das Strahlen in den Kinderaugen“, so Günter Kriechbaum, der seit sechs Jahren als Nikolaus von Haus zu Haus geht.

Den Nikolaus hautnah erleben

Auch Benedikt Schönhuber – seit zehn Jahren als Nikolaus unterwegs – kennt die strahlenden Kinderaugen, wenn der große Mann mit weißem Bart, rotem Gewand und großer Bischofsmütze den Raum betritt. „Es ist schon ein besonderer Moment, wenn man als Nikolaus hineinkommt und die Kinder strahlen alle und schauen einen mit großen Augen an. Und das ist natürlich etwas, was online auch funktioniert hat, aber wenn die Kinder direkt vor dir sitzen ist das schon was anderes.“

Nikolaus im Coronajahr
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Eigene Schulung für Nikoläuse

Ausgebildet werden die steirischen Nikoläuse in Schulungen. Dabei geht es um Grundlegendes, wie: Welche Geschenke gehören in den Sack? Welche Geschichten liest man vor? Was soll man anziehen und wo bekommt man die Kleidung her? Und ist der Nikolaus derselbe wie der Weihnachtsmann?

Neben diesen Grundfakten rund um die Person des Nikolaus werden aber auch Situationen besprochen, die beim Nikolobesuch entstehen können. Schließlich sei der heilige Nikolaus der Schutzpatron der Kinder und da möchte man Situationen vermeiden, die Kinder ängstlich machen. „Wir sagen ja immer ‚Frohbotschaft statt Drohbotschaft‘ und daher soll er auch beim Besuch immer die positiven Eigenschaften von Kindern hervorheben und nicht mit dem erhobenen Zeigefinger kommen“, erklärte Anna-Maria Kienzl von der katholischen Jungschar.

Wenn aber Kinder doch zu weinen beginnen, darf der Nikolaus etwa seinen Bart abnehmen – sofern er einen künstlichen trägt. Oft komme es aber auch vor, dass sich die Männer den Bart ab Herbstbeginn wachsen lassen.