AMS Arbeitsmarktservice
IMAGO/CHROMORANGE
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Wirtschaft

Teilzeitquote bei Frauen auffallend hoch

Arbeitskräfte werden dringend gesucht. Das AMS sieht auch den auffallend großen Pool der Frauen in Teilzeitarbeit als mögliche weitere Quelle für Personal. Um mehr Frauen zu Vollzeitjobs zu bringen, brauche es aber mehr Kinderbetreuungsplätze.

51 Prozent der beschäftigten Frauen in der Steiermark arbeiten Teilzeit. Damit sei die Steiermark in diesem Bereich international im Spitzenfeld. „Also ich habe mir die Zahlen in Europa angeschaut und als Vergleich: In Frankreich sind es 22 Prozent. Und warum ist das so? Natürlich ist die Betreuungssituation von Kindern ganz anders geregelt. Es gibt da auch Ganztagesschulen – es gibt eine ganztägige, flexible Kinderbetreuung“, so AMS Landesgeschäftsführerin Christina Lind.

Nötige Kinderbetreuungsplätze nicht realisierbar

Ein Aufstocken der Kinderbetreuungsplätze sei aber schon wegen des derzeitigen Personalmangels kaum möglich. „Ich würde niemandem empfehlen – gerade im Großraum Graz – eine neue Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtung aufzumachen, weil ja schon für die bestehenden zu wenig Personal zur Verfügung steht“, erklärte Peter Schwarz, Vorstand der Generationen in Partnerschaft (GiP), die 100 steirische Betreuungsgruppen betreibt und im Herbst drei davon wegen Personalmangels schließen musste.

Zwar wird im nächsten Jahr ein Jahrgang des Elementarpädagogik-Kollegs abschließen, die Anzahl der Absolventinnen und Absolventen sei aber gerade einmal ausreichend, um die heurigen Einschränkungen im Angebot wieder aufzuheben.

Traditionelles Familienbild

Laut AMS sei es auch immer noch so, dass es gesellschaftlich von den Frauen vielfach erwartet wird, die Kinderbetreuung zu übernehmen. „Wir hängen schon an einem sehr traditionellen Familienbild“, sagte Christina Lind. Der Anteil der Männer, die in Teilzeit arbeiten, liegt in der Steiermark bei etwa zehn Prozent.