Käferbohnen
Plattform zum Schutz der Steirischen Käferbohne g.U.
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Landwirtschaft

Starke Einbußen bei Käferbohnen-Ernte

Die Ernte der Käferbohnen ist fast abgeschlossen, man rechnet aber mit einem Engpass. Die steirischen Käferbohnenbauern beklagen aufgrund des heißen, trockenen Sommers bis zu 50 Prozent an Ernteeinbußen.

Fast alle Käferbohnen sind bereits geerntet. Laut Landwirtschaftskammer verbüßt man vor allem im typischen Anbaugebiet – dem hitzegeplagten Südosten der Steiermark – bis zu 50 Prozent der Ernte.

Die sensible Käferbohne brauche hohe Luftfeuchtigkeit, erklärte Hemma Reicher, Leiterin der Gartenbauabteilung in der Landwirtschaftskammer: „Wenn ein heißer Sommer ist, fallen die Blüten und die Hülsen ab und somit sind die Erträge dann auch niedriger.“ Die geringere Ernte zwinge die Bauern anschließend zu höheren Preisen für die Käferbohne.

Vermarktung von 50 statt 350 Tonnen

Auch der größte Vertriebspartner der Käferbohnenbauern, die Firma „Estyria“, bemerkt einen Engpass. Sie vermarktet unter anderem „Steirerkraft“-Produkte. Geschäftsführer Wolfgang Wachmann rechnet heuer mit 80 Prozent weniger Käferbohnen, die sie verarbeiten können: „Wir vermarkten im Schnitt pro Jahr zwischen 300 und 350 Tonnen. Die spezielle Situation 2022 hat dazu geführt, dass wir heuer nur 50 Tonnen reinbekommen.“

„Es geht um ein steirisches Leitprodukt, wo wir auch den europäischen Herkunftsschutz ‚geschützte Ursprungsbezeichnung‘ bekommen haben und wir brauchen zumindest mittelfristig eine Verdoppelung der Fläche und der Ernteerträge“, appellierte Wachmann in weiterer Folge.

Rückgang auch bei Anbaufläche

Die Anbaufläche für Käferbohnen ist im letzten Jahr von 500 auf 490 Hektar leicht zurückgegangen, weil immer mehr Landwirte auf hitzeresistente Pflanzen wie Soja ausweichen. Die steirische Landwirtschaftskammer sucht aktiv nach neuen steirischen Käferbohnenbauern, derzeit gibt es 180 von ihnen. Man forsche schon seit zehn Jahren gemeinsam mit der Saatzucht Gleisdorf an hitzeresistenterem Käferbohnen-Saatgut, sagte Reicher: „2023 sollen die ersten Linien in Vermehrung gehen und 2024 ist davon auszugehen, dass die Landwirte Saatgut dieser Linien erhalten.“