Flüchtlings-Zelte in Spielberg
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Chronik

Weiter Aufregung um Flüchtlingssituation in Spielfeld

Nach einem Asylgipfel im Landtag ist die Zahl der Flüchtlinge in Spielfeld von 400 auf 150 gesunken. Für den Bürgermeister von Straß ist das aber noch zu wenig – er kündigte daher am Mittwoch weitere Maßnahmen an.

„Wartezone Spielfeld“ heißen die Zelte an der Grenze zu Slowenien offiziell. Die Zeltstadt auf einem Parkplatz am Bundesstraßen-Grenzübergang wird mit Diesel-Aggregaten beheizt, Feldbetten und Decken, zwei warme Mahlzeiten und ein Frühstück werden pro Tag bereitgestellt. Hier bleibe man, bis eine feste Unterkunft irgendwo in Österreich zur Verfügung steht, heißt es.

„Hier schaut eh niemand hin“

Die Initiative „Border Crossing Spielfeld“ kritisiert die langen Aufenthalte im Zelt – oft würden die Flüchtlinge auch zehn Tage oder länger hier stranden. Die Anrainerin Johanna Schell versorgt die Menschen mit Tee und Kleidung: „Die Menschen wurden hierher geschickt, um auch das Burgenland zu entlasten. Nur sie sind hier nicht mehr weggekommen, weil zu wenig Unterkünfte für die Geflüchteten da sind. Ich finde es ein großes Versäumnis vonseiten der Politik oder auch der Gemeinde – ich habe ein bisschen das Gefühl, Spielfeld ist so am Rand, es ist wirklich wie ausgelagert, und hier schaut eh niemand hin.“

Weiter Aufregung um Flüchtlingssituation in Spielfeld

Nach einem Asylgipfel im Landtag ist die Zahl der Flüchtlinge in Spielfeld von 400 auf 150 gesunken. Für den Bürgermeister von Straß ist das aber noch zu wenig – er kündigte daher am Mittwoch weitere Maßnahmen an. Helmut Schöffmann mit einem Lokalaugenschein.

Laut Landespolizeidirektion waren am Mittwoch 150 Menschen im Lager Spielfeld, insgesamt wurden hier heuer schon 6.500 Fälle bearbeitet. Sie alle durften und dürfen sich frei bewegen – und das sorge für Unbehagen in der Bevölkerung, sagt der Bürgermeister von Straß, Reinhold Höflechner (ÖVP): „Ja, das ist so. Es sind nur Männer hier untergebracht, Frauen und Kinder werden nicht hierher zu uns gebracht.“

Feuerpolizeiliche Begehung soll Aus bringen

Er nehme die Verunsicherung in der Bevölkerung ernst, deshalb habe er für nächste Woche eine feuerpolizeiliche Begehung im Zelt veranlasst: „Baurechtlich bin ich leider nicht zuständig, das ist das Land Steiermark, aber feuerpolizeilich und sanitätsdienstlich bin ich zuständig, und deswegen habe ich für nächste Woche eine polizeiliche Überprüfung angeordnet, um den Sachverhalt dort wirklich klären zu können.“

Höflechner geht davon aus, „dass dabei herauskommt, dass die Zelte nicht geeignet sind zur Unterbringung einer größeren Anzahl von Menschen und dass damit diese Zelte dann nicht mehr verwendet werden dürfen, so wie sie jetzt in Gebrauch stehen“.