Chronik

Zehntausende Euro an Betrüger überwiesen

Gleich zwei schwere Betrugsfälle in Kapfenberg im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag und in Gleisdorf im Bezirk Weiz sind bei der Polizei angezeigt worden. In beiden Fällen überwiesen die Opfer mehrere zehntausend Euro.

In Kapfenberg wurde ein 48-Jähriger von unbekannten Tätern kontaktiert – diese gaben sich als Mitarbeiter einer Investitionsfirma aus.

Der Glaube an das schnelle Geld

Im Glauben, sein Geld rasch vermehren zu können, überwies der Obersteirer innerhalb von zwei Wochen mehrere zehntausend Euro – als er misstrauisch wurde, war es aber schon zu spät. Die Ermittlungen sind im Gange.

Ein ähnlicher Fall passierte auch in Gleisdorf: Eine 48-Jährige wurde auf eine Anzeige im Internet aufmerksam, die bei Investitionen hohe Gewinne innerhalb kürzester Zeit versprach. Zwischen April und September überwies die Frau über eine Kryptoplattform einen hohen fünfstelligen Euro-Betrag; erst als die in Aussicht gestellten Gewinne nicht flossen, wandte sich die 48-Jährige an die Polizei – auch hier wird ermittelt.

„Cyber Trading Fraud“

Derartige Betrugsfälle werden auch „Cyber Trading Fraud“ genannt. Dabei werden potenzielle Anlegerinnen und Anleger im Internet zu Geldzahlungen für vermeintlich lukrative Investitionsgeschäfte verleitet. Angeworben werden die Opfer meist über Internetwerbeanzeigen, soziale Netzwerke, Anrufe aus eigens geschaffenen Callcentern oder Massenmails.

Die Tätergruppen arbeiten dem Bundeskriminalamt zufolge mit unzähligen Tarn- und Scheinfirmen in einer konzernähnlichen Struktur. Aufgaben wie Marketing, Callcenter-Betrieb, Softwareentwicklung und Geldwäscherei werden unabhängig voneinander arbeitsteilig unter einer Führung erledigt. Die Plattformen sind sehr professionell gestaltet und täuschen anfangs hohe Gewinne vor, um die Opfer zu weiteren Zahlungen zu verleiten.

„Schnelles Geld gibt es auch im Internet nicht“

Die Polizei weist darauf hin, dass es „das schnelle Geld und hohe Gewinnchancen auch im Internet nicht gibt“ – wenn einem etwas „zu schön, um wahr zu sein“ erscheine, sei es höchstwahrscheinlich Betrug. Die Exekutive empfiehlt Recherche im Internet, ob es Warnungen oder Beschwerden zu diesen Plattformen oder Gesellschaften gibt, zum Beispiel auf Watchlists im Internet sowie auf Suchmaschinenergebnisseiten, auch auf der Homepage der Finanzmarktaufsichtsbehörde kann man nachsehen, ob es Warnhinweise gibt.

Auf alle Fälle anzeigen

Man registriere schon seit Jahren immer wieder einzelne Fälle, zumeist gehe es um hohe Summen, das gehe oft fast an die Existenz der Opfer. Zu einer Anzeige wird in jedem Fall geraten, man brauche sich nicht zu schämen – Mitarbeit könne für Ermittlungen hilfreich sein. Man melde die Fälle dann auch an Europol, teilte die Polizei mit.