Grenzübergang
APA/AFP/Denis Lovrovic
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Politik

Rumänien-Schengen-Veto: Auch Steiermark betroffen

Österreich hat am Donnerstag den Schengen-Beitritt von Rumänien blockiert. Das betrifft in der Steiermark auch viele Pflegekräfte, die regelmäßig – eben nach Rumänien – pendeln. Transportfirmen müssen zudem weiter kilometerlange Staus in Kauf nehmen.

Die EU-Innenministerinnen und -minister ebneten am Donnerstag den Weg für die Schengen-Aufnahme Kroatiens, der anvisierte Beitritt Rumäniens und Bulgariens wurde dagegen blockiert – maßgeblich von Österreich – mehr dazu in Veto sorgt für Enttäuschung und Kritik (news.ORF.at)

Um die Eiszeit zwischen Bukarest und Wien zu signalisieren, greift Rumänien nun zu drastischen diplomatischen Mitteln: Das rumänische Außenministerium rief seinen Botschafter in Österreich, Emil Hurezeanu, für Konsultationen in das Heimatland zurück – mehr dazu in Rumänien ruft Botschafter zurück (news.ORF.at).

Kein Verständnis vom Konsul in der Steiermark

Auch vom rumänischen Konsul in der Steiermark, Andre Bardeau, gibt es kein Verständnis für das Veto Österreichs: „In keiner Weise. Ich bin sehr enttäuscht und auch verwundert, dass die gute und florierende Entwicklung in der Postcorona-Zeit der bilateralen Beziehungen auf vielen Ebenen zerstört ist.“

Vor allem die Kehrtwende Österreichs verwundert den rumänischen Konsul: Noch am 16. November soll von einer Unterstützungserklärung für Rumänien die Rede gewesen sein – zwei Tage später dann aber die radikale Wende durch Innenminister Gerhard Karner (ÖVP).

Probleme für Transport- und Pflegewesen

Die Erleichterungen im Grenzverkehr durch den Schengen-Beitritt seien auch von steirischen Transportunternehmen ungeduldig erwartet worden – und so werde die Ablehnung auch spürbare Auswirkungen auf die Steiermark haben, so Konsul Bardeau.

„Zum einen auch für die Firmen, die in Rumänien tätig sind – wobei in keiner Weise irgendwelche Repressalien kommen, das ist überhaupt nicht der Fall, ganz im Gegenteil. Auf der anderen Seite werden wir natürlich das Problem mit den Pflegerinnen bekommen, die drei bis fünf Stunden an der Grenze warten, und die sich dann auch überlegen, eher nach Deutschland und in andere Länder zu gehen – weil dort können sie hinfliegen und haben keine fünf Stunden Wartezeit.“ Man hoffe jetzt auf weitere Verhandlungen.

Ähnliches hört man auch aus Bulgarien, dessen Schengen-Beitritt ebenfalls abgelehnt wurde. Kroatien hingegen tritt kommendes Jahr dem Schengen-Abkommen bei: Damit werden sich die Wartezeiten etwa für Touristen an den Grenzen zu Slowenien deutlich reduzieren.