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APA/Barbara Gindl
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Soziales

AK fordert Nachbesserungen beim Pflegebonus

Im Oktober ist eine 2.000-Euro-Pflegeprämie beschlossen worden – allerdings brutto, und viele Berufsgruppen seien überhaupt vergessen worden. Die Arbeiterkammer fordert daher dringend Nachbesserungen.

Paulina Kampitsch ist Behindertenbetreuerin, und sie hat Pädagogik studiert – gerade weil sie studiert hat, bekommt sie jetzt keinen Pflegebonus.

„Ich bekomm den Pflegebonus nicht, obwohl ich die gleichen Tätigkeiten ausübe wie meine Kolleginnen. Und es ist einfach eine Ungerechtigkeit, weil ich habe zwar einen anderen Bildungsweg, übe aber trotzdem die selben Tätigkeiten aus“, so Kampitsch.

Verärgerung über Ausgestaltung des Bonus

Viele Beschäftigte im Gesundheits-, Pflege und Behindertenbereich sind enttäuscht und verärgert über die Ausgestaltung des Pflegebonus, so AK-Präsident Josef Pesserl, und „sie bringen ihren Unmut, ihre Enttäuschung zum Ausdruck“.

Es sei nicht das gekommen, womit man gerechnet habe: „Es ist zum einen den Beschäftigten mehr oder weniger in Aussicht gestellt worden, dass der Pflegebonus rund 2.000 Euro betragen wird. Wenn man jetzt aber alle Abgaben und Steuern abzieht, dann bleiben
unterm Strich rund um die 800 Euro, also rund 70 Euro pro Monat. Zum Zweiten: Wenn jetzt jemand im Oktober und dem November bei einem neuen Dienstgeber beschäftigt wird, dann kriegt er nur diese beiden Monate abgegolten. Und die dritte große Empörung und Enttäuschung ist, dass Berufsgruppen aus dem Gesundheits- und Pflegebereich von diesem Bonus überhaupt ausgeschlossen sind“, so Pesserl.

Forderung: Bonus für alle und fürs ganze Jahr

So wurden beispielsweise weder Hebammen, Radiologietechnologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Gips- und OP-Assistenten oder Mitarbeitende im Patiententransport berücksichtigt. Die Arbeiterkammer Steiermark fordert nun die Auszahlung des Pflegebonus für alle Beschäftigten in diesem Bereich steuer- und abgabenfrei für das gesamte Jahr 2022.