Ein aktuelles Beispiel: In dubiosen Fragebögen von Immobilienanbietern werden Wohnungssuchende mit Fragen zu ihrer Kreditwürdigkeit gelöchert – was aber nicht rechtens sei, sagt die Leitern der Antidiskriminierungsstelle Steiermark, Daniela Grabovac.
„Es gibt ein großes Bestreben, so gut wie möglich die Bonität der Mieter und Mieterinnen zu prüfen. Da wird das Nettoeinkommen, das sonstige Einkommen, die Familienverhältnisse, der ORF-Tarif, ob man den zahlt, der Handy-Tarif abgefragt – also wirklich sehr viele Details über das persönliche Leben und Einkommen“, so Grabovac. So würden sozial Schwächere vom Wohnungsmarkt ausgeschlossen werden.
„Noch keine Möglichkeit, dagegen vorzugehen“
Ein weiteres Diskriminierungsfeld sei die fortschreitende Digitalisierung: Grabovac zählt auf, wo man überall diskriminiert werden könne: „Behördengänge, Arzttermine, Stromanbieter, auch mit Banken. Aber das Problem ist, dass es bis dato keine Möglichkeit gibt, rechtlich dagegen vorzugehen.“
Auch hier müsse von Betroffenen die Scham überwunden werden. Rat suchen könne man beim Konsumentenschutz oder bei der Antidiskriminierungsstelle. In knapp 600 Fällen wurde heuer laut Grabovac interveniert.
Hass im Netz: Anstieg um 40 Prozent
Eigens gezählt werden die Meldungen bei Hass im Netz: „Die Themen waren natürlich Corona, aber mittlerweile ganz divers von Klima-Aktivistinnen, die bespuckt, uriniert etc. werden sollen, bis hin zu Geflüchteten, die abzuschieben sind oder in Lager zu sperren sind“, so Grabovac. Heuer gab es rund 3.300 Beschwerden dieser Art – ein Anstieg um 40 Prozent.