Streik vor der Grazer Brauerei Puntigam
APA/ERWIN SCHERIAU
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Wirtschaft

Verhandlungen gescheitert: Streik bei Brauereien

Bei den Gehaltsverhandlungen der Brauereibeschäftigten hat es auch am Sonntag keine Einigung gegeben. Nun hat die Gewerkschaft für Sonntagabend einen vorerst 24-stündiger Streik ausgerufen.

Der Streik für Beschäftigte im Schichtdienst hat am Sonntag um 22.00 Uhr begonnen. Vorerst ist der Streik für 24 Stunden anberaumt, eine Verlängerung ist aber möglich. Aktuell fordert die Gewerkschaft eine Lohnerhöhung von zehn Prozent, das Angebot der Arbeitgeber liegt dem Vernehmen nach bei sieben Prozent.

Unverständnis bei Beschäftigten

Unter den Beschäftigten herrsche Unverständnis nach der letzten Verhandlungsrunde, sagt Hermann Edler von der Gewerkschaft Pro-Ge: „Es ist diese komische Mischung der Kollegen, die anwesend sind, aus teilweise Unverständnis und Unmut, weil das Angebot der Dienstgeber sich immer noch um den gleichen Prozentsatz sich dreht, wie man das am Freitag gehabt hat. Also um sieben Prozent. Und das ist das, was die Kolleginnen und Kollegen, vor allem hier in der Logistik, die im Sommer fleißig gearbeitet haben und immer Verständnis für die Belange des Unternehmens und die Kunden, nicht verstehen.“

Auswirkungen für Kunden noch überschaubar

Momentan werde es noch nicht so sein, dass der Streik beim Endkonsumenten spürbar sein werde, so Edler. Aber es gebe natürlich eine Verzögerung. Vor allem für Gastwirte, die am Montag keine Lieferung bekommen.

Der nächste Gesprächstermin soll am 21. Dezember stattfinden – aus Sicht der Gewerkschaft sei das aber „sehr spät“. Sollten die Arbeitgeber auch nach dem Streik nichts an ihrem Angebot ändern, seien weitere Maßnahmen zudem nicht ausgeschlossen. „Wir müssen unsere Maßnahmen in die Höhe fahren. Wenn wir nichts hören, wird es weitergehen“, sagte die Verhandlerin der Arbeitnehmerseite, Bianca Reiter (Pro-Ge). Man hoffe auf eine Lösung vor Weihnachten.

Auch Eisenbahner verhandeln weiter

Spannend wird es am Montag auch für die Eisenbahner. Hier sind neue Lohnverhandlungen anberaumt. Nach einem Warnstreik vor 14 Tagen und einem ersten Termin danach in der Vorwoche setzen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer erstmals wieder zu richtigen KV-Verhandlungen zusammen. Beide Seiten gehen grundsätzlich optimistisch in das Gespräch, das Treffen könnte sich dennoch bis in die Nacht ziehen – mehr dazu in Neuer Versuch bei Eisenbahnern (News).