Grafik zum Wirtschaftsbarometer
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Wirtschaft

Wirtschaftsbarometer: „Nicht sehr rosig“

Die aktuellen Krisen und deren Folgen gehen auch an der steirischen Wirtschaft nicht spurlos vorbei. Das steirische Wirtschaftsbarometer, eine Umfrage unter mehr als 750 Unternehmen, zeigt: Die Situation sei alles andere als rosig.

So schlecht wie derzeit haben die steirischen Betriebe die Zukunft schon lange nicht mehr gesehen: Hauptproblem seien die gestiegenen Energiepreise, insbesondere Strom und Treibstoff.

Zwei Drittel der heimischen Betriebe geben bei der Umfrage an, damit zu rechnen, dass die Umsätze nächstes Jahr zurückgehen. Betroffen seien Unternehmen aller Größen, in allen Regionen, heißt es bei der Wirtschaftskammer.

Die Situation sei ernst: Rezessions-Gefahr nehme zu

Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk spricht von einer Rezessions-Gefahr: „Die Situation ist ernst. Und am Ende des Tages geht es um den Wohlstand in unserem Land.“ 78 Prozent der Unternehmen sehen vor allem die Energiepreise als die größte Herausforderung – es gebe hier keine Planbarkeit, so die Kritik; aber auch der Fachkräftemangel plagt 77 Prozent.

Umsätze könnten zurückgehen

Wirtschaftskammer-Direktor Karl-Heinz Dernoscheg wagt den Ausblick auf das Schlimmste: „Also Worst-Case-Szenario würde heißen, dass die Umsätze zurückgehen. Das würde heißen, dass auch in den Exporten die Märkte nicht mehr so funktionieren, wie wir es gewohnt sind. Das würde nicht heißen, im Moment laut Voraussagen unserer Unternehmen, dass im Beschäftigtenstand sich viel ändert. Hier sind die Unternehmen noch immer auf der Suche nach Arbeitskräften. Aber ‚on the long run‘ wird es auch hier Probleme geben.“

Politik ist im kommenden Jahr zum Handeln gefordert

Die Dringlichkeit zu poltischem Handeln steht für Herk und Dernoscheg außer Frage. „Weniger verwalten. Wir brauchen Umsetzung und haben viele Problemstellungen“, so Herk, und Dernoscheg ergänzt: „Rascheste Handlung. Wir haben keine Zeit mehr. Nur, wenn wir nichts tun, dann fahren wir gegen die Wand.“

Die Forderungen an die Politik sind klar: „Bleiben wir bei den Energiepreisen und überhaupt bei den Kosten: Hier muss ein Deckel eingezogen werden, sonst verlieren wir die Wettbewerbsfähigkeit. Das zweite ist: Wir müssen irgendwann einmal klar sagen, dass wir qualifizierte Zuwanderung brauchen, und wir müssen im Bereich der Rahmenbedingungen und der Infrastruktur schauen, dass wir zum modernsten Land Europas werden, was wir in der Vergangenheit immer waren. Und hier dürfen wir nicht abfallen“, so der Wirtschaftskammer-Direktor.