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Wirtschaft

Mehr Firmen- und mehr Privatpleiten

Die Unternehmensinsolvenzen in der Steiermark werden heuer voraussichtlich um rund 40 Prozent steigen, bei den Privatinsolvenzen gibt es einen Zuwachs von gut 20 Prozent: Das zeigt eine Hochrechnung des Kreditschutzverbandes 1870.

Österreichweit haben heuer die Firmenpleiten gegenüber dem Vorjahr um 57,2 Prozent zugenommen: Mit rund 4.770 insolventen Unternehmen ist aber nicht das Vorkrisenniveau des Jahres 2019 mit gut 5.000 Fällen erreicht – mehr dazu in Heuer starke Zunahme bei Insolvenzen. (news.ORF.at).

516 steirische Firmen meldeten heuer bereits Insolvenz an – das sind nach wie vor weniger als vor der Pandemie, aber um 42 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit schlage sich mit Verzögerung der Wegfall der Corona-Hilfen nieder, sagen die Kreditschützer, Kostenexplosion und Personalmangel hätten die Budgets zusätzlich belastet. Besonders betroffen sind laut KSV1870 Handel, Tourismus, Gastronomie und Bauwirtschaft.

Großinsolvenzen ließen Passiva steigen

Das zweite Halbjahr war vor allem von Großinsolvenzen geprägt, die auch die Passiva deutlich auf 461 Millionen Euro steigen haben lassen – ein Plus von 158 Prozent. Die größte steirische Firmenpleite war heuer jene der Christof Industries Group – mehr dazu in Christof Industries: Sanierungsplan angenommen.

Für 160 Betriebe gab es heuer keine Chance mehr: Ihr Verfahren wurde mangels Kostendeckung abgewiesen. 7.700 Betriebe schlossen sogar freiwillig – oft weil kein Nachfolger gefunden werden konnte oder aus wirtschaftlichen Gründen.

Privatkonkurse wieder auf Vorkrisenniveau

Bereits wieder auf Vorkrisenniveau sind die Privatkonkurse – ihre Zahl stieg heuer um rund 21 Prozent auf mehr als 1.000 Fälle an, das sind im Schnitt drei eröffnete Verfahren pro Tag. Auslöser dafür sei laut KSV vor allem die Inflation. Die Schuldenberge der Steirerinnen und Steirer seien aber kleiner geworden. Für das Jahr 2023 rechnen die Kreditschützer mit einen weiteren Anstieg sowohl bei den Firmen-, als auch bei den Privatpleiten.